Hans-Lohnert-Sportplatz: Gift in der Laufbahn entdeckt

15.4.2019, 21:00 Uhr
Hans-Lohnert-Sportplatz: Gift in der Laufbahn entdeckt

© Horst Linke

Bewegung ist gesund. Aus dieser Überzeugung heraus wurde 1929 der vom Ehrenbürger Hans Lohnert gestiftete Sportplatz an der Schwabacher Straße angelegt. Was jetzt allerdings bei Sanierungsarbeiten in der alten Laufbahn entdeckt wurde, ist der Gesundheit nicht förderlich. Eher gehört es in den Giftschrank: Arsen, Blei, Nickel, Benzopyren.

Ein Zufallsfund, wie Grünflächenamtsleiter Ernst Bergmann auf Nachfrage der Fürther Nachrichten mitteilt. Routinemäßig habe man die vorgeschriebenen Bodenproben genommen, um Klarheit zu bekommen, welche Art der Entsorgung nötig ist. Dabei sei man auf den Giftcocktail gestoßen. Doch Glück im Unglück: Die Belastung ist überschaubar.

Anders als bei der inzwischen runderneuerten Bezirkssportanlage am Schießanger seien die Schadstoffe aus dem sogenannten Kieselrot des alten Laufbahnbelags nicht seitlich ins Rasenspielfeld gewandert. Der Belag ist zudem nur wenige Zentimeter stark. Noch stehen allerdings Nachweise aus, dass die Gifte nicht nach unten durchgedrungen sind, was einen umfangreicheren Aushub nötig machen würde.

Die alte Aschenbahn des Hans-Lohnert-Sportplatzes ist wie früher üblich aus gemahlenem Industrieabfall angelegt worden. Bergmann: "Das geschah in gutem Glauben, denn über die Problematik wusste man damals noch nicht Bescheid." Damit der Spielbetrieb auf dem Rasenplatz weiterlaufen kann, hat man die Laufbahn bis zur Klärung der Entsorgungsfrage komplett mit Kunststofffolie abgedeckt.

Dafür, dass es kein Dauerzustand wird, sorgt schon die Folie, deren Haltbarkeit nach Angaben des Grünflächenamtsleiters nur etwa Jahr beträgt. Fest steht bereits, dass die Laufbahnerneuerung teurer kommt als erwartet – ursprünglich hatte man die Kosten auf 435 000 Euro geschätzt. Wie Bürgermeister und Sportreferent Markus Braun erläutert, bemüht sich die Stadt, die Läufer aus der Südstadt vorübergehend ins Julius-Hirsch-Sportzentrum am Schießanger umzudirigieren.

Was die Sanierung zudem erschwert, sind die untypisch flachen Wurzelverläufe der mächtigen Eichen am Laufbahnrand. Fraglich ist daher, ob es bei der im Oktober beschlossenen Anlage von vier neuen Spuren bleibt. Mit Rücksicht auf die alten Bäume hatten die Grünen schon letztes Jahr eine Reduzierung auf nur noch zwei Spuren gefordert. Wegen des wertvollen Baumbestands wird die nur 360 Meter lange Laufbahnrunde jedenfalls nicht aufs Wettkampfmaß 400 Meter ausgedehnt. Die Läufer müssen deshalb auf der Bahn ein Stück weiterlaufen. Als Ersatz für den alten Belag ist eine Kunststoffmischung vorgesehen.

 

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