Harte Arbeit und große Leidenschaft

9.7.2012, 09:00 Uhr
Harte Arbeit und große Leidenschaft

© Leberzammer

„Sie haben sich mit harter Arbeit und großer Leidenschaft um unsere Stadt verdient gemacht“, würdigte Bürgermeisterin Birgit Huber Mahrs Schaffen. Helmut Mahr selbst zeigte sich „überwältigt über diese höchste Ehre, die einem Bürger zu teil werden kann“.

Dabei seien seine ersten Berührungen mit dem heutigen Wohnort nicht eben angenehm gewesen: Als Schüler und später als junger Rekrut während des Zweiten Weltkriegs lernte er den Truppenübungsplatz Hainberg kennen. „Das war ein Wasser-, Sand- und Lehmschliff, der heute Gott sei Dank keinem mehr zugemutet wird“, erinnerte sich Mahr.

In den letzten Kriegswochen war er wieder dort. Für eine Verteidigung gegen die weit überlegene US-Army habe die Wehrmacht zum Glück nicht mehr genügend Soldaten gehabt. Darauf und auf sein ziviles Leben zurückblickend meinte Helmut Mahr: „Das war eine große Gnade, denn es hätte auch ganz anders kommen können.“

„Nie davon geträumt“

1964 sind Helmut Mahr und seine Frau Emilie nach Oberasbach gezogen. „Dass ich einmal Ehrenbürger dieser Stadt werden würde, hätte ich mir damals nie erträumt.“

Für Bürgermeisterin Huber ist Mahrs Name „ein Synonym für heimatgeschichtliches Wissen und Engagement“. Ohne ihn hätte es die Erforschung von Wallensteins Lager, den Wiederaufbau der Alten Veste und unverzichtbare Nachschlagewerke wie etwa das Heimatbuch „Oberasbach – 1000 Jahre und mehr“ nicht gegeben.

Landrat Matthias Dießl erinnerte daran, dass Mahr als Kreisheimatpfleger zwischen 1974 und 2002 für die richtige Balance zwischen Vergangenheit und Zukunft gesorgt habe. „Ohne Rückschau gerät jede kulturelle und politische Entwicklung zu Stückwerk und Fragmenten“, strich Dießl die Bedeutung von Mahrs Wirken heraus. Neben Oberasbach hat der Ehrenbürger auch die Ortsgeschichten von Zirndorf, Seukendorf sowie Obermichelbach verfasst und hat den Heimatmuseen und -vereinen der Region mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Helmut Mahr, der laut Birgit Huber „praktisch mitten in Wallensteins Lager“ wohnt, betonte den großen Einfluss der Forschung im Landkreis auf die Schlachtfeld-Archäologie des Dreißigjährigen Krieges. Andere Stätten dieser militärischen Auseinandersetzung wie Lützen oder Nördlingen hätten sich daran ein Beispiel genommen. Sein eigener Anteil daran sei nur möglich gewesen dank der Geborgenheit, die er durch „liebe Nachbarn und Mitbürger in all den Jahren“ erfahren habe.

Auch zur Stadtspitze habe er in den vergangenen fast 50 Jahren stets ein enges Verhältnis gehabt. Das sei eben der Vorteil einer Kleinstadt, wo man seinem Bürgermeister noch auf der Straße begegne.

Dass ihn nicht nur die Vergangenheit weiterhin beschäftigt, sondern auch Gegenwart und Zukunft, machte Mahrs Schlusswort deutlich. Über 60 Jahre Frieden in Mitteleuropa seien in der Geschichte einzigartig. „Wir sind in Deutschland nur noch von Freunden umgeben“, sagte er, „und für Freunde muss man immer alles geben.“

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