Herbst in der Stimme

26.11.2009, 00:00 Uhr

Mit weicher Baritonstimme und müheloser Höhe, die tenorale Züge trug, blieb Langenzenns Kantor dem Zyklus nichts schuldig. Die Dramatik der vier Lieder spiegelte er ebenso wider wie die lyrisch-zarten Seiten, Todessehnsucht inbegriffen. Einfühlsam begleitete das Orchester unter Bernd Müllers Leitung; der heikle Orchesterpart ist kein Stück zum Brillieren, und dennoch waren die Musiker ein ebenbürtiger Partner. Auch in der Ouvertüre g-Moll von Anton Bruckner traf das Ensemble den überwiegend schwermütigen Tonfall. Separater Beifall für die prächtigen Bläser.

Nach der Pause animierte Müller zu variablem und exaktem Spiel in den «Variationen über ein Thema von Joseph Haydn» von Johannes Brahms. Zum Auftakt des Abends hatten Vor- und Nachwuchsorchester drei Sätze aus der «Nussknacker-Suite» von Peter Tschaikowsky gespielt. Auch wenn es mit der Intonation nicht immer ganz klappte, wurde doch deutlich, dass die große Zahl von Nachwuchsmusikern mit Feuereifer bei der Sache ist.

Im Ungarischen Tanz Nr. 4 von Brahms als Zugabe durften die Streichhölzer pusztaselig schwelgen und im temperamentvollen Czardas noch einmal richtig loslegen. gg