Hilfe bei Hausaufgaben und im Haushalt

29.7.2011, 22:00 Uhr
Hilfe bei Hausaufgaben und im Haushalt

© Maisch

Hausaufgabenbetreuung, Hilfe bei Behördengängen, Tipps zur Bewältigung des häuslichen Alltags — mit diesen Schlagworten lässt sich in etwa beschreiben, was Familienpaten für gewöhnlich zu tun haben. Seit 2005 nehmen in Fürth Frauen, Männer und auch Paare die Herausforderung an und greifen Familien in Not vorübergehend unter die Arme. Auf diese Weise engagieren sich nach Angaben von Monika Wein, Vorstandsfrau im Mütterzentrum, zurzeit 15 Personen im Alter von 22 bis 62 Jahren.

Während Irene Mehringer-Demirkesenler und Eva Aarma von der städtischen Erziehungs- und Familienberatungsstelle am ehesten mit Familien oder Alleinerziehenden zu tun haben, die Unterstützung dringend brauchen könnten, stellt das Mütterzentrum den Kontakt zu potenziellen Paten her. Schwierig dabei ist laut Müze-Vorstandsfrau Karin Hofmann: „Es passt nicht jeder Pate zu jeder Familie.“ Wolfgang Schmidt aus Stein, der schon Erfahrung hat mit dem Ehrenamt, bestätigt: „Die Chemie zwischen Paten und Familie muss stimmen.“

Der 41-jährige Bankkaufmann und Vater zweier kleiner Töchter im Alter von zwei und fünf Jahren betreut seit einem Jahr einen jungen Mann aus schwierigen Familienverhältnissen, der Anfang 20 und nach einer Ausbildung als Beikoch arbeitslos ist. Schmidt möchte seinen Schützling nicht bevormunden, „ihm seine Lebensentscheidungen nicht abnehmen“. Doch hakt er nach, wenn er den Eindruck hat, dass in puncto Bewerbungen nichts vorangeht, gibt Tipps zum Umgang mit Geld und hilft schon mal, wenn der PC streikt oder ein Möbeltransport im Chaos zu enden droht. Für den Job als Familienpate hat sich Schmidt nach Absprache mit seiner Frau entschieden, weil er sicher ist, sich mit seinen Erfahrungen als Betreuer christlicher Jugendgruppen hier sinnvoll einbringen zu können.

Seit Juni ist das Fürther Paten–Projekt Teil des Netzwerks Familienpaten Bayern. Das bedeute mehr Bürokratie, klagen die Initiatorinnen, und zwar auch für die Paten, die ihre Einsätze nun tagebuchartig dokumentieren müssen. Dafür aber erhalten sie nun kostenlose Fortbildungen. Die erste beginnt am 23. September.

Weitere Infos im Mütterzentrum, Tel.: (0911) 772799.