Höfefest: Mit dem Regenschirm zu Fürths grünen Oasen

22.7.2018, 12:20 Uhr
Bierbänke und Musik: Die Fürther Höfe präsentieren sich an diesem Wochenende einladend.

Bierbänke und Musik: Die Fürther Höfe präsentieren sich an diesem Wochenende einladend.

Das Wetter dürfte die Veranstalter arg betrüben. Ein Jahr lang haben sie dieses Fest aufwendig vorbereitet, auch viele Fürther freuten sich auf die seltene Gelegenheit, in die Oasen der Innenstadtbewohner zu spitzen.

Der Regen, der am Samstag bis 17 Uhr unaufhörlich vom Himmel fiel, hat an Tag 1 des Festes sicher etliche zögern lassen. Angesichts der Wetterprognosen dürften sich viele dazu entschlossen haben, sich erst am Sonntag umzusehen.

So waren sie anfangs in den Höfen fast allein, erzählen zwei Freundinnen, beide 79 Jahre alt, aus Nürnberg, die sich am Samstag wie geplant auf den Weg gemacht hatten, ausgerüstet mit Jacken und Regenschirm. Zum Glück sei es ja nicht kalt, sagten sie. "Anfangs hab ich mir ständig gedacht: Wie schade, die haben sich alle so viel Mühe gegeben - und nun sind so wenige da", sagt eine.

Im Laufe des Nachmittags dann aber liefen immer mehr Menschen mit bunten Regenschirmen durch die Altstadt und die westliche Innenstadt und hielten Ausschau nach den grünen Fahnen, mit denen die teilnehmenden Häuser gekennzeichnet sind. Viele zeigten sich beeindruckt von den hübschen Rückzugsorten der Stadtbewohner.

Auch Ursula und Werner Jung (65 und 66) aus Oberasbach konnte der Regen nicht abhalten: "Das war keine Frage!" Der Besuch beim Höfefest war schließlich lange geplant: "Wir waren 2007 schon einmal da und begeistert!" Einen Hof nach dem anderen sahen sich die beiden an, "jeder hat was für sich", sagt Ursula Jung. Besonders schön fand sie den des Mehrgenerationenhauses.

200 Jahre an einem Wochenenende

Anlässlich des Jubiläumsjahrs ist diesmal besonders viel geboten: "200 Jahre an einem Wochenende" ist das Motto. In 20 Themenhöfen will man den Besuchern Wichtiges aus der Fürther Stadtgeschichte präsentieren, mal spielerisch, mal akribisch dokumentiert: von der ersten Eisenbahn über den Alltag im Ersten Weltkrieg, die Entwicklung der Spielvereinigung und das Verschwinden des Gänsberg-Viertels bis zu den Künstlern, die in den 90ern Fürther Innenstadtbrachen besiedelten. Was ist aus ihnen geworden? Darauf findet man etwa im Bogenhof Antworten.

Insgesamt sind an diesem Wochenende mehr als 50 Höfe zugänglich, viele davon sind sonst nur den Bewohnern vorbehalten. Sie verstecken sich hinter den Fassaden der vielen denkmalgeschützten Ensembles in Fürth. Einzelne Höfe gehören zu Gaststätten und laden den ganzen Sommer über zum Verweilen ein. Mancherorts lassen Schauspieler die Stadtgeschichte lebendig werden. Und bei geführten Spaziergängen kann man sich in die Historie vertiefen.

Am Sonntag sind die Einblicke noch von 12 bis 18 Uhr möglich.

Den Plan mit den teilnehmenden Höfen und das komplette Programm gibt es hier.

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