Gegen Abzocke

Hohe Energiepreise: Fürther Infra begrüßt die Missbrauchskontrolle

Claudia Ziob

Lokalredaktion Fürth

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10.12.2022, 08:00 Uhr
2023 steigen die Preise für Strom und Gas. Infra-Chef Marcus Steurer warnt davor, alle Energieversorger unter Generalverdacht zu stellen.

© imago stock&people, ARC 2023 steigen die Preise für Strom und Gas. Infra-Chef Marcus Steurer warnt davor, alle Energieversorger unter Generalverdacht zu stellen.

Neben der Gas- und Strompreisbremse für Kunden will die Bundesregierung eine „Abkassierbremse“ für Energieversorger einbauen: Sie will damit verhindern, dass Anbieter die Gunst der Stunde für überzogene Tariferhöhungen nutzen.

Der Versorger müsse nachweisen können, „dass die Erhöhung sachlich gerechtfertigt ist“, heißt es in Gesetzentwürfen der Bundesregierung. Die Missbrauchskontrolle soll Preiserhöhungen unterbinden, die sich nicht durch steigende Beschaffungskosten rechtfertigen lassen. Das Wirtschaftsministerium stellt klar: Nicht jede Anhebung sei illegal, sondern nur solche, die „missbräuchlich und ungerechtfertigt“ sind.

„Grundsätzlich begrüßen wir die Überwachung der Preisentwicklung auf dem Strom-, Gas- und Wärmemarkt“, sagt dazu auf FN-Nachfrage Marcus Steurer, Geschäftsführer der Fürther Infra. „Es wäre jedoch falsch, die Versorger deshalb gleich unter Generalverdacht zu stellen“, betont er. „Wir als Stadtwerke haben oftmals langfristige Beschaffungstrategien, deren Vorteile wir immer auch an unserer Kunden weitergeben.“ Deshalb sei man ja im Moment im Vergleich mit namhaften Konkurrenten „mit der günstigste Anbieter“.

Ein Teil der Kunden hat Glück

Steurer erwartet, dass der Beschluss „zunächst keine direkte Auswirkung auf die Infra“ hat. Auch das städtische Unternehmen 2023 hebt die Preise für Strom und Gas kräftig an. Glück haben die Kunden, die sich Ende 2021 für eine zweijährige Preisgarantie entschieden haben; für sie ändert sich kaum etwas.

Bei den anderen dagegen schlagen die hohen Einkaufspreise für Energie durch: Ohne staatliche Hilfen müssten sie fast mit einer Verdoppelung der Preise rechnen. Eine Kilowattstunde (kWh) Strom kann im teuersten Tarif dann 53,96 Cent brutto kosten.

Die Strom- und Gaspreisbremsen deckeln die Preise bei 40 bzw. 12 Cent/kWh – allerdings nur für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Für den Rest müssen die Preise des Versorgers bezahlt werden. Die Regierung will nun sicherstellen, dass die Anbieter die Preise nicht stärker in die Höhe treiben, weil der Staat sie ohnehin herunterdrückt.

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