Hundertfacher Protest gegen Herzogenauracher Südumgehung

28.4.2021, 21:00 Uhr
Hundertfacher Protest gegen Herzogenauracher Südumgehung

© Grafik: FN/Redaktionsservice

Der gemeinnützige Verein vertritt rund 400 Menschen, die sich für "den Schutz von Umwelt und Natur sowie den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor schädlichen Verkehrseinflüssen im Norden und Westen der Stadt Fürth" stark machen.

In einem Schreiben an die Regierung von Mittelfranken erheben sie Einwendungen gegen die Ortsumfahrung. Grund: Diese würde die Verkehrssituation und damit das Lebensumfeld in Vach massiv verändern.

120 Meter Stau in Vach?

Aus von der Stadt Herzogenaurach "intern gehaltenen und nicht in das Verfahren eingebrachten Informationen" gehe hervor, dass der von Süden kommende Linksabbiegeverkehr am Abzweig der Obermichelbacher von der Vacher Straße "extrem zunehmen" würde.

Die Belastungsanalyse prognostiziere, so die Kritiker, morgens im Berufsverkehr Rückstauungen von 120 Metern, Einmündungen mehrerer Seitenstraßen würden blockiert, ein geordneter ÖPNV sei nicht mehr möglich, der Schulweg unsicher. Das düstere Fazit: Verkehrskollaps, "unerträgliche" Arbeits- und Lebenssituation für mehrere hundert Vacher.

Hundertfacher Protest gegen Herzogenauracher Südumgehung

© Foto: Wolfgang Händel

Die BI sieht die Betroffenen von der Wahrung ihrer Rechte ausgeschlossen, da Herzogenaurach die skizzierten Umstände nicht in das Verfahren eingebracht habe. Laut dem Vorsitzenden Siegfried Tiefel ist nach dortiger Lesart Fürth für die Verkehrsentzerrung verantwortlich; die Kreuzung sei ja bereits überlastet.

Plus von 1500 Kraftfahrzeugen

Der Vorstoß der Stadt Fürth geht in dieselbe Richtung wie jener der BI. Im Baureferat geht man davon aus, dass Prognosen, die mit einem täglichen Plus von 1500 Kraftfahrzeugen auf der Obermichelbacher Straße und 1000 mehr Pkw und Lkw pro Tag auf der Vacher Straße rechnen, die künftige Belastung klar unterschätzen.

Fürth drängt darauf, dass der Vacher Brennpunkt sowie mit dem Stadelner Fischerberg eine weitere stauträchtige Stelle ins Planfeststellungsverfahren aufgenommen werden.

Fürther Kreuzungen: Wer zahlt den Ausbau?

In letzter Konsequenz müsse Herzogenaurach und nicht Fürth die Kosten für den Ausbau tragen. Eine Stellungnahme mit diesen Einwendungen hat der Stadtrat gegen die Stimmen der Linken abgesegnet.


Herzogenaurach: Fakten zur Südumgehung


Dass Herzogenaurach zahlen muss, steht bei zwei anderen Knotenpunkten fest, die wegen der Umgehung auf Fürther Gebiet neu gebaut werden sollen. Das betrifft einen Kreisverkehr (Herzogenauracher Straße/Paffenhecke) und eine T-Kreuzung mit Ampel (Obermichelbacher Straße/Pfaffenhecke), an deren Stelle Fürth einen Kreisverkehr bevorzugen würde.

Bei Planfeststellungsverfahren wie diesem gingen rund tausend Einwendungen ein, war bei der Regierung zu erfahren. Zu Wort melden kann sich jeder, dessen Belange berührt sind. Gingen die Einwendungen der BI form- und fristgerecht ein, werden sie im Verfahren geprüft.

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