Im Zennwald wachsen jetzt 400 Ahornsetzlinge

6.12.2019, 16:00 Uhr
Im Zennwald wachsen jetzt 400 Ahornsetzlinge

© Gwendolyn Kuhn

Trockenheit, Hitze, Schädlingsbefall: Die beiden vergangenen Sommer mit ihren extremen Bedingungen haben den Wäldern schwer zugesetzt; viele Bäume haben nicht überlebt. Auch in den Wäldern rund um Fürth sind die Spuren dieser Entwicklung unübersehbar.

Allein aus dem Zennwald, der sich südlich der Zenn von Kreppendorf bis fast nach Ritzmannshof erstreckt, haben Stadtförster Martin Straußberger und seine Mitarbeiter 25 LKW-Ladungen abgestorbener Fichten herausgeholt.

Wie ein kleiner Hoffnungsschimmer steht dem eine Aufforstungsaktion in eben jenem Waldgebiet unweit von Burgfarrnbach entgegen. Auf einer Fläche von etwa 30 mal 35 Metern, die bislang landwirtschaftlich genutzt war und die die Stadt nun erwerben konnte, wachsen jetzt 400 Bergahornbäumchen. Drei Mitarbeiter der Stadtförsterei haben die drei Jahre alten Gehölze innerhalb eines Tages auf die einstige Wiese gepflanzt. "Wir haben uns bewusst für nur eine Sorte entschieden", sagt Straußberger. Das habe den Vorteil, dass alle Bäume relativ gleichzeitig groß werden und sich so nicht gegenseitig Licht und Wasser abgraben. Außerdem habe man an dieser Stelle bereits gute Erfahrungen mit dem Bergahorn gemacht: In unmittelbarer Nähe sind bereits 2003 etliche dieser Bäume gepflanzt worden und inzwischen zu recht stattlichen Exemplaren herangewachsen. Überhaupt, so Straußberger, trotze dieser Baum recht gut den oftmals widrigen Bedingungen. "Wir forsten inzwischen hauptsächlich mit Ahorn, Tanne oder Buche auf", sagt er. Alle drei Arten kämen nämlich nicht nur mit Trockenheit zurecht, sondern widerstehen auch dem Frost. Beide Komponenten hielten nur wenige Bäume aus.

Zusätzlich zu der frisch bepflanzten Fläche konnte die Stadt noch ein angrenzendes Stück Privatwald erwerben, so dass der Zennwald inzwischen rund 50 Hektar umfasst. Auch dafür hat Straußberger schon Pläne: Tannen sollen hier im Schutz von Holunderbüschen beste Bedingungen vorfinden.

Auch Thomas Jung ist überzeugt davon, dass das Pflanzen von Bäumen in Zeiten des Klimawandels zunehmend wichtig wird. Der Stadtwald sei in den vergangenen zehn Jahren deshalb um 95 000 Quadratmeter angewachsen, so der Oberbürgermeister.

Anwachsen sollen bis zum Frühling nun auch die 400 Ahornbäumchen, deren zarte Triebe ein Zaun vor Wildverbiss schützt. In ferner Zukunft, Straußberger geht von rund 100 Jahren aus, werden sie einmal der Holzgewinnung dienen. Falls sie bis dahin nicht Dürre und Trockenheit zum Opfer gefallen sind.

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