Moschee und Grüne Halle

Impfaktionen in Fürth: Fünf-Monats-Frist muss eingehalten werden

18.12.2021, 13:00 Uhr
Unkompliziert zur Impfung: Für die Aktionen an der Moschee in der Fürther Südstadt ist keine Anmeldung erforderlich.

© Ron Hübner, NN Unkompliziert zur Impfung: Für die Aktionen an der Moschee in der Fürther Südstadt ist keine Anmeldung erforderlich.

Ohne Termin gibt’s die Impfung gegen Corona kaum noch. Am Freitagnachmittag war das anders: Ohne Anmeldung konnten Menschen, die sich zum ersten, zweiten oder dritten Mal impfen lassen wollten, ins Teehaus der Moschee in der Steubenstraße in der Südstadt kommen. Das Angebot stand nicht nur Mitgliedern der Ditib-Gemeinde offen, sondern auch allen anderen Fürtherinnen und Fürthern.

Rasch herrschte großer Andrang. Refet Avci, Vorsitzender der Ditib-Gemeinde, zeigte sich sehr zufrieden. Mehr als 70 Menschen habe man zwischen 15 und 18 Uhr impfen können. „Wir freuen uns, helfen zu können.“

Viele nutzten die Chance: Geimpft wurde im Teehaus der Moschee in der Steubenstraße.

Viele nutzten die Chance: Geimpft wurde im Teehaus der Moschee in der Steubenstraße. © Ron Hübner, NN

Schon im Frühjahr hatte es Impfaktionen an der Moschee gegeben. Unkompliziert und nah dran an den Menschen sollte es auch diesmal sein. Nachdem er sah, wie die Leute wegen 2G und 3G im Regen in der Schlange für Schnelltests standen, wollte er etwas tun, erzählt Avci. Bei der Stadt Fürth fand er gleich Unterstützung, die GesundheitsregionPlus organisierte die Aktion. Vor einer Woche startete man, weiter geht’s am Mittwoch, 29. Dezember, von 17 bis 19 Uhr und am Donnerstag, 30. Dezember, von 9 bis 12 Uhr.

Eingesetzt werden hier die Vakzine von Biontech und Moderna. Wer zum Boostern herkommt, muss beachten, dass mindestens fünf Monate seit der vollständigen Impfung vergangen sein müssen.

Das ist auch die Vorgabe für die Aktionen in der Grünen Halle. Dort gibt es ausschließlich Booster-Impfungen, und nur mit Termin (Termine können unter www.impfzentren.bayern gebucht werden, teils auch noch kurzfristig am Wochenende). Für Unverständnis bei manchen sorgte, dass Leute weggeschickt wurden, weil es bei ihnen noch nicht ganz fünf Monate waren: Sei es nicht wichtiger, möglichst viele zu impfen?

Sebastian Habicht von der AGNF bittet um Verständnis. Die Entscheidung treffe stets der Arzt. Weicht er von der Fünf-Monatsfrist ab, trage er die Verantwortung, sollte es zu Impfschäden kommen. „Bund und Freistaat tragen das Risiko nur, wenn er sich strikt an die Stiko-Empfehlung hält.“

Auch eine andere Voraussetzung hatten etliche nicht mitbekommen, sie wurden ebenfalls abgewiesen: Berücksichtigt wird in der Grünen Halle nur, wer zweimal mit Biontech oder zweimal mit Moderna geimpft wurde (homogene Impfreihenfolge). Damit will man hier eine Vielzahl an Impfungen bewältigen – der Aufklärungsbedarf ist dabei am niedrigsten. Denn geimpft wird mit Biontech und Moderna - wer zuvor ein anderes Präparat bekommen hat, müsste über die Kreuzimpfung aufgeklärt werden. Die Voraussetzung gilt auch, wenn heute und am Sonntag in der Grünen Halle weitergeboostert wird. Über die Vorgabe werde man bei der Terminbuchung im Portal BayIMCO und in der Erinnerungsmail aber auch hingewiesen, sagt Habicht.

Etwa zehn bis 15 Menschen pro Stunde habe man wegschicken müssen, berichtet Habicht. Man habe mit einem gewissen Anteil an Fehlbuchungen gerechnet und von vornherein mehr Termine angeboten. Teils wurden sie auch noch am Wochenende selbst kurzfristig freigeschaltet. Insgesamt wurden an den ersten beiden Aktionswochenenden rund 5700 Menschen in der Grünen Halle geboostert.

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