In Großhabersdorf kreuzen drei alte Bekannte die Klingen

7.2.2020, 18:00 Uhr
In Großhabersdorf kreuzen drei alte Bekannte die Klingen

© Günter Greb

Wie fällt das Resultat bei der  Kommunalwahl 2020 aus? 2014 ließ das Ergebnis an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Beim Urnengang im Jahr 2014 wurde Friedrich Biegel (FW) mit einem Stimmenanteil von 59 Prozent als Bürgermeister im Amt bestätigt. Die beiden Mitbewerber, Thomas Zehmeister (CSU) und Ralf Süssbrich (SPD), kamen auf 27 beziehungsweise 13 Prozent. Im Gemeinderat waren in den vergangenen sechs Jahren vier Fraktionen vertreten: Die CSU mit sechs Gemeinderäten, die FW mit fünf Sitzen, die SPD mit drei Sitzen und die Grünen mit zwei Sitzen.

In Großhabersdorf kreuzen drei alte Bekannte die Klingen

© Foto: Margit Hofmann

Sechs Jahre später treten die drei Bewerber erneut an. Für Friedrich Biegel wäre es altersbedingt die letzte Amtsperiode, in der er bereits angefangene und geplante Projekte verwirklichen möchte. Und da gibt es einige dicke Brocken: An erster Stelle die Sanierung des historischen Gebäudes "Gelber Löwe" aus dem Jahr 1683, in das eine Hotelgaststätte einziehen soll, Kostenpunkt etwa 4,2 Millionen Euro, fertig sein soll es Ende 2020. Die Sicherstellung der ärztlichen Grundversorgung und der Kinderbetreuung sind weitere wichtige Ziele. Mit dem Neubau eines Kindergartens in der Weinbergstraße und der Einrichtung eines Waldkindergartens sieht Biegel wesentliche Schritte eingeleitet.

Im Ortszentrum ist der barrierefreie Umbau des Rathausplatzes sowie die Sanierung der Bachstraße und die Erschließung des ehemaligen Oechslerareals geplant. Verbesserungen erwartet Biegel vom Neubau des Bauhofs und einer Neustrukturierung der Stützpunktfeuerwehr im Mehrzweckgebäude. Aufgrund der Nachfrage soll außerdem das Gewerbegebiet erweitert und in Vincenzenbronn die Ortsdurchfahrt bürgerfreundlich ausgebaut werden. In puncto Klimaschutz wollen Biegel und seine Freien Wähler alle Gemeinderatsbeschlüsse auf klimarelevante Gesichtspunkte hin überprüfen. Dazu soll ein Arbeitskreis gegründet werden, der in der Geschäftsordnung verankert ist und im Gemeinderat Rederecht hat.

In Großhabersdorf kreuzen drei alte Bekannte die Klingen

© Foto: Margit Hofmann

CSU-Kandidat Thomas Zehmeister tritt nach 2014 zum zweiten Mal bei der Bürgermeisterwahl an. Er macht eine echte Wechselstimmung aus und setzt auf eine Außenseiterchance gegen den amtierenden Bürgermeister. "Leidenschaftlich gern" würde er sein Hobby Kommunalpolitik beruflich ausüben. Zugute hält er sich seine Erfahrungen als Sprecher im Gemeinderat, als Kreis- und Bezirksrat und auch als Vorsitzender des Sängerkreises Fürth.

Mehr Bürgernähe

Sein Ziel sei es, den Status der CSU als stärkster Fraktion im Gemeinderat zu erhalten. Mit seinem Team will er mehr Bürgernähe über besseren Informationsaustausch erreichen, sich für die Grundversorgung stark machen und eine höhere Lebensqualität auch durch einen offenen Bürgertreff schaffen. Was die Finanzierung von Großprojekten angeht, mahnt er, nicht über die Verhältnisse leben. Eine nachhaltig lebenswerte Gemeinde durch Ökologie will der Christsoziale formen und eine bessere Infrastruktur durch Digitalisierung schaffen.

In Großhabersdorf kreuzen drei alte Bekannte die Klingen

© Foto: Margit Hofmann

SPD-Kandidat Ralf Süssbrich geht ebenfalls zum zweiten Mal ins Rennen um den Chefposten im Rathaus. Er legt seine Schwerpunkte auf die Finanzen und die Ortsentwicklung. Angesichts der kostenintensiven Kindergarten-Projekte mit der Tulipan-Generalsanierung und dem geplanten Neubau an der Weinbergstraße, dem "Gelben Löwen", dem Umbau des Mehrzweckgebäudes und dem Neubau des Bauhofs müsse auf die Haushaltslage ein besonderes Augen-merk gerichtet werden.

Mehrere Kernbereiche

Für die Zukunft der Gemeinde sieht er drei Kernbereiche: Beim Thema Umwelt ist es die Bodenversiegelung und die Nachhaltigkeit. In der Ortsentwicklung betrifft es die ärztliche Versorgung, Gewerbe, Wohnen und die Mobilität, im Bildungsbereich Schule, Kindergarten, Hort und das kulturelle Leben in Großhabersdorf.

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