In sieben Jahren Bauzeit sollen 31 Millionen Euro fließen

5.5.2019, 10:00 Uhr

Und darum geht es:

Die Straße: Die "Südwestliche Umgehungsstraße", so der offizielle Titel, besteht aus drei Teilen: Der Abschnitt 1 A führt von der Burgfarrnbacher Straße im Ortsteil Bernbach südlich des Bahndamms bis hin zur Seukendorfer Straße in Siegelsdorf. Diese Route ist 1,25 Kilometer lang. Daran schließt das knapp über einen Kilometer lange Teilstück 1 B an. Weiter entlang der Gleis-Trasse unterquert es den Schienenstrang und stößt danach in Kagenhof auf die Langenzenner Straße. Der Bauabschnitt 2 zieht sich auf einer Länge von 1,3 Kilometern durch den Zenngrund und trifft zwischen der Bahnbrücke in Retzelfembach und der Birnbaumkreuzung auf die Straße nach Tuchenbach.

Die Entlastung: Nach Berechnungen des planenden Ingenieurbüros könnte die gesamte Umgehung rund 10 800 Autos aus Veitsbronn herausbringen. Einkalkuliert ist dabei eine jährliche Zunahme des Verkehrsaufkommens um 0,7 Prozent. Profitieren würden insbesondere die Siegelsdorfer, die in der Seukendorfer und Langenzenner Straße leben, sowie viele Bewohner im Kernort. Allerdings entfaltet die neue Straße ihre volle Wirkung nur, wenn die Gemeinde im Zentrum nach einer Abstufung der dortigen Kreisstraßen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung ergreift. Dazu zählen unter anderem Tempo-30-Zonen, Fahrbahnverengungen, Schutzstreifen für Radler und Bauminseln.

Die Belastung: Was die Siegelsdorfer freut, ärgert die Kagenhofer und die Bernbacher. Denn sie müssen mit mehr Verkehr und Lärm rechnen. Bei den Verkehrszählungen im Juni des vergangenen Jahres wurden an der Messstelle in Bernbach, hochgerechnet auf 24 Stunden, 7712 Fahrzeuge notiert. Während der Bauzeit von Abschnitt 1 erhöht sich dieses Aufkommen um knapp 55 Prozent. Ist die Umgehung komplett, müssen die Anwohner immer noch mit rund 25 Prozent mehr Autos leben.

Die Bauzeit: Sollten die Veitsbronner für die Umgehung grünes Licht geben, wäre der Start der Arbeiten für den Abschnitt 1 realistischerweise auf die Jahre 2021/2022 zu terminieren. Insgesamt sind sieben Jahre veranschlagt. Das heißt: Fertiggestellt könnte die Straße frühestens 2028 sein.

Die Kosten: Es steht eine geschätzte Summe von 31 Millionen Euro im Raum, zugrunde gelegt sind dabei aber die Baupreise von 2018/2019. Die weitere Entwicklung ist schwer abzusehen. 50 Prozent an Zuschüssen hält Bürgermeister Marco Kistner für realistisch. In der Summe noch nicht enthalten sind allerdings die Maßnahmen für die Verkehrsberuhigung; einzelne Vorhaben können dabei laut Kistner zwischen "1000 Euro und einer Million Euro" zu Buche schlagen. Entsprechend tätig zu werden, ist freilich laut Planer Jürgen Wagner "zwingend erforderlich".

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