Info- Fahrplan zur U-Bahn

21.8.2009, 00:00 Uhr

Erstmals an die Öffentlichkeit herantreten wird die BI während der Kirchweih. Am Platz der Deutschen Einheit sind die U-Bahn-Kritiker am Samstag, 22. August, von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag, 23. August, von 14 bis 17 Uhr auf Privatgrund anzutreffen, womit sie sich eine Genehmigung des Ordnungsamtes ersparten. Der Info-Flyer, der allen Zirndorfer Haushalten am 11. September zugeht, ist in Vorbereitung.

Der Versuch der BI, sich noch im Kirchweih-Festzug einzureihen, ist allerdings gescheitert. Eine Anfrage unmittelbar nach der Gründung der Initiative Anfang Juli beim Ordnungsamt wurde laut BI-Sprecher Walter Christ abschlägig beschieden. Das sei nicht mehr möglich, weil das Programm bereits in Druck gegangen und außerdem die Anmeldefrist verstrichen sei, schildert Christ die Antwort aus dem Rathaus.

Infostände in Einkaufszone

Warum «Pro Zirndorf» «keine teure U 3» will und mit dem Schlagwort «Hände weg vom Altfeld» wirbt, wird die Initiative zudem bei Infoständen verdeutlichen: Erstmals werden die U-Bahn-Gegner am Samstag, 29. August, am Marktkauf Zirndorf (10 bis 13 Uhr) auf Passanten zugehen, anschließend sind sie immer samstags zur genannten Zeit bis zum 26. September, dem Tag vorm Entscheid, in Zirndorfs Einkaufszonen vertreten.

Gegenargumente im Doppel gibt es am 19. und 26. September, dann werden auch die Grünen einen Infostand einrichten. Laut Wolfram Schaa bereitet die Ökopartei im Vorfeld der Wahl zudem einen Flyer vor, in dem sie ihre Gründe, gegen die U 3 zu plädieren, klar macht. Eine Infobroschüre wird es auch von den Freien Wählern geben, wie Marcus Baritsch erklärt. «Im Ergebnis stellen wir uns voll hinter die BI», sagt der Freien-Fraktionschef. Weshalb er keinen Anlass für weitere Aktionen sieht, «sonst wird’s den Leuten auch zu viel». Eher die Argumente kontra U-Bahn dürften auch beim BN am Donnerstag, 17. September, im Saal der Alten Veste aufs Tapet kommen. Der Ortsverein zählt zu den BI-Unterstützern.

Der «Pflicht, objektiv zu informieren», will die CSU nach Auskunft von Jürgen Grötsch, nachkommen, wenn sie am Montag, 21. September, zur Podiumsdiskussion bittet. «Am Podium stellen wir uns dann schon auch Landrat Dießl vor», so der Sprecher der CSU-Stadtratsfraktion, die sich mehrheitlich gegen die U 3 und die Altfeld-Bebauung stellt. Mit Grötsch wird Grötsch zufolge ein erklärter Gegner in der Runde sitzen, mit zweitem Bürgermeister Dieter Sebastian allerdings auch ein Fürstreiter der U 3. Angefragt werden soll auch BI-Sprecher Christ. Allerdings ist der Termin noch nicht verbindlich, auch der Schauplatz ist noch offen.

Zurückhaltende Befürworter

So weit das Heer der Gegner des ehrgeizigen Verkehrsprojekts, die Fürsprecher halten sich noch immer sehr zurück. Einzig die SPD hat sich auf den Kurs verständigt, die Planungen vorantreiben zu wollen. «Bisher haben wir ja weder einen Bebauungsplan fürs Altfeld noch ein genaues Finanzierungskonzept für die U 3», sagt Sandra Hauber. Die Vorsitzende der Stadtratsfraktion hat intern abstimmen lassen, wobei sich eine Mehrheit pro U 3 gefunden habe.

Was für die U-Bahn spricht dürfte also im Vordergrund stehen, wenn die SPD Zirndorfs am Donnerstag, 24. September, den Bürgern Rede und Antwort stehen will. Allerdings steht auch dieser Termin noch nicht endgültig, wie SPD-Vorsitzender Wilfried Dietsch erklärt. Anfang September werde die SPD im Parteiblatt, das an alle Haushalte geht, zudem klar machen, «wo die SPD steht, denn der Bürger hat ein Anrecht darauf zu erfahren, wie wir denken», so Dietsch.

Wie Hauber bezeichnet Dietsch «die U-Bahn als das Verkehrsmittel der Zukunft». Er wolle sich nicht eines Tages von den Jungen vorhalten lassen, «eine Chance vertan zu haben». Und: «In der Metropolregion sind wir mit Fürth und Nürnberg zusammengewachsen, ein zwei Haltestellen weiter ist die Großstadt, da darf man nicht zu kleinteilig denken», findet Dietsch. SABINE DIETZ