Jetzt auch in Fürth: Ärger über Nachtflüge spitzt sich zu

26.11.2018, 05:35 Uhr
Die Belastung durch Nachtflüge zwischen 22 und 6 Uhr sorgt bei den Anwohnern für Kritik. Auch viele Fürther fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört.

© Eduard Weigert Die Belastung durch Nachtflüge zwischen 22 und 6 Uhr sorgt bei den Anwohnern für Kritik. Auch viele Fürther fühlen sich in ihrer Nachtruhe gestört.

Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat einem Antrag der SPD-Fraktion zugestimmt, dessen Ziel eine Reduzierung der Flüge zwischen 22 und 6 Uhr ist – und zwar, wie die Räte in der Sitzung festhielten: eine "spürbare" Reduzierung. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, sich mit den zuständigen Stellen in Verbindung zu setzen, um darauf zu drängen.

Die Zahl der Nachtflüge von Nürnberg aus hat zwischen 2012 und 2017 um knapp 33 Prozent zugelegt. Die Fluglärm-Schutzgemeinschaft Nürnberg und Umgebung, in der sich Anwohner zusammengeschlossen haben, erwägt bereits juristische Schritte – um ein Nachtflugverbot am Flughafen durchzuboxen.


Lärm am Airport: Anwohner fordern Nachtflugverbot


In Fürth belastet der Lärm vor allem die nördlichen Stadtteile, über denen die Flugbewegungen von und zum Airport stattfinden. In den Bürgerversammlungen der nördlichen und westlichen Stadtteile klagten jüngst auch mehrere Anwohner über die Störung ihrer Nachtruhe.

Das Heft in der Hand haben in dem Fall die Eigentümer des Flughafens, sagt Rathauschef Thomas Jung: die Stadt Nürnberg und die bayerische Staatsregierung. Er habe bereits mit Nürnbergs OB Ulrich Maly gesprochen, "er sieht, dass Probleme da sind".

Dass inzwischen auch die Nürnberger SPD-Stadtratsfraktion fordert, die Zahl der Nachtflüge zu mindern, vor allem in der Zeit zwischen Mitternacht und 5 Uhr, sei ein "wichtiges Signal", heißt es nun in einer Pressemitteilung des Fürther Rathauses. "Damit könne zehntausenden lärmgeplagten Anwohnern im Fürther Norden und Westen sowie im Nürnberger Norden spürbar geholfen werden."

Jetzt müsse der Freistaat ebenfalls handeln, so Jung. Eine Aufforderung an den Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzenden Albert Füracker habe er gleich nach der Kabinettsvorstellung auf den Weg gebracht; eine Reaktion stehe noch aus.

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