Jetzt flitzen die Eisstöcke über den Asphalt

8.4.2019, 12:57 Uhr
Jetzt flitzen die Eisstöcke über den Asphalt

© Foto: Fechner

Nach den Vorgaben der Städtebauförderung musste die Ausweichfläche baldmöglichst zurückgebaut werden. Auf Initiative von Helmut Michel und Josef Wegele vom Stadtseniorenrat ließ der Bauhof jedoch einen der asphaltierten Fahrstreifen in der Mitte der ehemaligen Festwiese stehen — auf dieser "Insel", die bald komplett von frischem Grün umgeben sein wird, geht es nun sportlich zu. Schon lange wünschen sich die Eisstockschützen eine entsprechende Bahn. Angedacht war hierfür bereits das Grün für alle, neben der neuen Boule-Anlage — auch das Hans-Reif-Sportzentrum ist im Gespräch.

Um nun kurzfristig die Interimsstockbahn am Rathaus zu realisieren, musste Bürgermeisterin Birgit Huber mit der Regierung von Mittelfranken abklären, dass diese unbürokratisch umgesetzte Übergangslösung nicht gegen die Förderauflagen für Tiefgarage und Rathausplatz verstoßen. Auch auf ein paar Probe-Schübe schaute sie bei den Stockschützen vorbei. "Ich habe mich gerne für diese pfiffige Idee unserer engagierten Senioren eingesetzt. Die Stockbahn ist eine schöne Zwischennutzung, aber natürlich streben wir weiterhin die Entwicklung des Baugrunds an."

Gemeint ist damit die geplante Bebauung der Alten Festwiese durch den Eigentümer des Grundstücks, die Pfründestiftung der Evangelischen Kirche. Hier sollen laut städtebaulichem Konzept zwei maximal dreigeschossige Gebäude mit einer Mischnutzung entstehen, die die vierte Seite des Rathausplatzes schließen würden.

Bis es so weit ist, können Interessierte vorerst jeden Mittwoch ab 16 Uhr mindestens sechs sportlichen Damen und Herren beim Asphaltstockschießen, das Ähnlichkeiten mit der olympischen Disziplin Curling hat, zusehen. Oder auch mitmachen: "Wer Interesse hat, dem leihen wir gerne auch mal für fünf Schübe unseren Eisstock. Falls man dann richtig einsteigen möchte, sollte man sich ein gutes gebrauchtes Spielgerät kaufen, das gibt es für etwa 100 bis 150 Euro", erklärt Josef Wegele. "Außer guter Beweglichkeit muss man nichts mitbringen, viel Kraft braucht man beispielsweise nicht." Insgesamt besteht die Gruppe bisher aus vier Frauen und zwölf Männern, die sich über den Aktivkreis 60+ der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes gefunden haben. Natürlich steht die "Asphaltinsel" außerhalb der Nutzung durch die Stockschützen allen Bürgern zur Verfügung.

ZKontakt bei Interesse am Asphaltstockschießen: Josef Wegele, Tel. (09 11) 69 82 07.

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