Jüdische Filmtage feierten Einstand in Fürth

20.2.2015, 11:45 Uhr
Jüdische Filmtage feierten Einstand in Fürth

© Foto: Tim Händel

Bis einschließlich Sonntag kann das Publikum nicht alltägliche Einblicke in die Vielfalt jüdischen Lebens sammeln. Den Schwerpunkt bilden Filme zum Thema „. . . und das ist gut so – Schwul und jüdisch früher und heute“. Dazu gehörte am Donnerstagabend das Melodram über die Verführung unter Männern, „Liebesbriefe eines Unbekannten“. Frauen im Judentum thematisierte  „Get – Der Prozess der Viviane Ansalem“l. Weitere Themen dieser Filmtage sind der jüdisch-palästinensische Konflikt, Emanzipation und Selbstbestimmung sowie Alter, Krankheit und Tod. Letzteres dominiert den Eröffnungsfilm "Am Ende ein Fest", dem auch Kinobetreiber aus Nürnberg beiwohnten.

Die Jüdischen Filmtage Fürth sind in der Region zwar Vorreiter, in Deutschland haben sie jedoch bedeutende Vorläufer. "In Berlin, München und im Saarland gibt es ebenfalls vergleichbare Filmfestivals", weiß Babylon-Chef Christian Ilg. "Wir wollten aber nicht ständig Filme rund um den Holocaust zeigen, sondern uns um jüdische Gegenwartsthemen innerhalb und außerhalb von Israel bemühen."

Nachdenkliche Gesichter gab es im Publikum nach dem schwarzhumorigen, das Thema selbstbestimmtes Sterben fokussierenden Eröffnungsfilm  - eine Nachdenklichkeit, die beim gemütlichen Beisammensein auch ein extra importiertes koscheres Bier nicht gleich wegspülen konnte.

Der Eintritt für alle Filme kostet jeweils 7/6 Euro, 20 Prozent ZAC-Rabatt gibt es beim Kartenkauf im FN-Ticket-Point (Breitscheid-Straße 19, Tel. 77 98 70). Die Reihe des Jüdischen Museums Franken in Kooperation mit dem Fürther Babylon Kino soll in Zukunft jedes Jahr auf dem Programm stehen.

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