Kampf den Ganoven: Fürther "Politipp" hilft Senioren

18.2.2018, 10:00 Uhr
Beim Enkeltrick gaukeln Betrüger ihren meist betagten Opfern am Telefon vor, ein naher Verwandter - etwa ein Enkel - zu sein. Auch davor warnt der neue Ratgeber.

© Arno Burgi/dpa Beim Enkeltrick gaukeln Betrüger ihren meist betagten Opfern am Telefon vor, ein naher Verwandter - etwa ein Enkel - zu sein. Auch davor warnt der neue Ratgeber.

Ein Anrufer, der sich als bankrotter Enkel ausgibt, ein falscher Polizist an der Tür oder der Lotteriegewinn, der nur Kosten verursacht: Die Liste von Betrugsmaschen, denen gerade Senioren immer wieder zum Opfer fallen, ist lang.

Dabei ist es meist recht einfach, die Gauner zu enttarnen und so zu handeln, dass diese keinen Schaden anrichten und dingfest gemacht werden können. Damit dies noch besser gelingt, hat der Seniorenrat gemeinsam mit der Fürther Polizei eine Neuauflage der 2010 erstmals erschienenen Broschüre "Politipp" erstellt. Neben den Betrugsmaschen findet man darin Hinweise, wie man sein Haus vor Einbrechern schützen kann, wie sich Senioren sicher im Straßenverkehr bewegen, welcher Brandschutz sinnvoll ist.

Den umfangreichsten Part des über 60 Seiten starken Hefts nehmen aber tatsächlich die Verhaltenstipps ein, mit denen man sich vor Betrügern schützt. Viele ihrer Tricks sind zwar seit Jahren bekannt, dennoch hat sich Thomas Angermeyer entschlossen, sie nicht außer Acht zu lassen.

So warnt der Kriminalhauptkommissar, der die Neuauflage gemeinsam mit Karl-Heinz Bösl, beim Seniorenrat zuständig für die Bereiche Sicherheit und Verkehr, gestemmt hat, immer noch vor dem sogenannten Enkeltrick. "Eigentlich ist er schon ziemlich alt, aber weil immer noch Menschen darauf hereinfallen, wenn sich ein Fremder für ihren Enkel ausgibt, haben wir ihn mit aufgenommen."

Darüber hinaus gibt es eine Warnung vor falschen Polizisten, die Bargeld und Schmuck sichern möchten, weil es angebliche Diebe darauf abgesehen haben. Diese Gauner, die meist unter der 110, der Notrufnummer der Polizei, bei ihren Opfern anrufen, haben im vergangenen Jahr allein in Mittelfranken 700 000 Euro erbeutet, erzählt Angermeyer.

Gefahren im Internet

Aber auch über den sichereren Umgang im Internet und mit der EC-Karte klärt das Heft auf. Neben den Tipps der Kripo hat die Verkehrspolizei einige wichtige Hinweise für mehr Sicherheit auf der Straße und in den öffentlichen Verkehrsmitteln — gerade für Senioren. Der dritte Teil berät zum Thema Einbruch- und Brandschutz; am Ende rundet eine Liste mit wichtigen Telefonnummern die Sammlung ab.

Besonders wichtig ist es Angermeyer, die Fürther Bürger darauf hinzuweisen, dass die Polizei auch einen umfangreichen Opferschutz anbietet. "Wer zum Beispiel Opfer eines Raubüberfalls wurde, kann einen Begleiter zur Gerichtsverhandlung anfordern", sagt er. Ein unangenehmes Aufeinandertreffen mit dem Täter könne man so vermeiden.

Die kostenlose Broschüre "Politipp. Sicherheit für Seniorinnen und Senioren" kommt diesmal in einer Auflage von 5000 Stück aus der Druckerei. Sie liegt unter anderem beim Seniorenrat aus, bei der Sparkasse, im Rathaus, beim Roten Kreuz und der Tourist-Information.

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