Kampf für Schülercoach

28.8.2010, 19:00 Uhr
Kampf für Schülercoach

© Hans Esterl

Der Kern seines Schreibens: Es sei an der Zeit, ehrenamtliche Initiativen ernst zu nehmen und sie finanziell so auszustatten, dass sie "nachhaltig wirken und nicht vergehen wie Spuren im Sand".

Wie mehrfach berichtet, kümmert sich bei Schülercoach je ein Erwachsener ehrenamtlich über einen Zeitraum von mehreren Jahren um einen Hauptschüler, der Probleme in der Schule und mit seinem sozialen Umfeld hat. Der Coach soll vor allem das Selbstwertgefühl des Jugendlichen stärken und ihm in jeder Lebenslage mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Idealfall mündet der gemeinsame Weg in eine Lehrstelle für den Schüler.

Aktuell sind 350 Ehrenamtliche an 25 Schulstandorten im Einsatz, überwiegend im Landkreis Fürth. Laut Held bestätigen die Schulen, dass zum einen bei zwei Drittel der von Coaches betreuten Jugendlichen schon nach kurzer Zeit eine "positive persönliche Verhaltensänderung" festzustellen sei. Zum anderen verbesserten sich bei der Hälfte der Schüler - ohne besondere Nachhilfe - die Leistungen in der Schule deutlich. J

e mehr das Projekt wachse, desto notwendiger werden Held zufolge professionelle Strukturen, um beispielsweise die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Coaches zu gewährleisten. Held: "Uns würde schon ein Bruchteil der Summe reichen, die jedes Jahr benötigt wird, um Jugendliche ohne Schulabschluss und Ausbildungsplatz zu resozialisieren und nachzuqualifizieren."

Appell an von der Leyen

Dennoch würden keine Fördermittel für das Projekt Schülercoach bereitgestellt, das unlängst von der Berliner Stiftung Bürgermut als "eine der besten Bürger-Ideen Deutschlands" ausgezeichnet wurde (wir berichteten).

Held appelliert in seinem Brief an die Bundesministerin, mehr Geld für die Prävention auszugeben, die ehrenamtliche Initiativen wie Schülercoach leisten: "Nur Menschen wie Sie können uns dabei helfen, dass das geschützt und gestützt wird, was wir in fünf Jahren aufgebaut haben." Eine Antwort aus Berlin hat er noch nicht erhalten.