Kampf gegen Corona: Infra ergreift weitere Maßnahmen

16.11.2020, 06:00 Uhr
Kampf gegen Corona: Infra ergreift weitere Maßnahmen

© Hans-Joachim Winckler

Angesichts steigender Infektionszahlen – in der Kleeblattstadt lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert Stand Mittwoch bei 222,60 – weitet die Infra die Maßnahmen in den Fürther Bussen aus. Zusammen mit der Maskenpflicht für alle Fahrgäste sollen sie ein größtmögliches Maß an Sicherheit bieten.

Bisher werden die Busse jede Nacht desinfiziert. In den kommenden Tagen stellt die Infra nach Angaben von Geschäftsführer Marcus Steurer auf eine Imprägnierung mit einem speziellen Spray um. "Sobald die Lieferung des Herstellers eintrifft, werden wir damit beginnen, alle relevanten Oberflächen in den Bussen damit zu behandeln", kündigt Steurer an.

Filter für Klimaanlagen

Das Spray des Unternehmens Bio-Gate werde bereits in Nürnberg eingesetzt und soll nach Testberichten langfristig explizit auch vor Grippe- und Coronaviren schützen, indem es auf der Oberfläche einen antimikrobiellen und antiviralen Schutzfilm bildet. Dieser enthält Silberionen, die die Hülle der Krankheitserreger zerstören und sie so deaktivieren. Im Turnus von jeweils 20 Tagen soll neu imprägniert werden.

Ebenfalls bestellt werden laut Steurer antivirale Filter, die in alle 53 Fürther Busse mit Klimaanlage eingebaut werden sollen, sobald diese am Markt verfügbar sind. Die neuen Hochleistungsmodelle sollen die Konzentration von sich in der Luft befindlichen Virusaerosolen signifikant verringern – ein wesentlicher Beitrag, um das Risiko einer Virusübertragung im Fahrzeuginneren zu minimieren.

Neben diesen Neuerungen muss das Unternehmen freilich auch die allgemeingültigen Regeln umsetzen. Für besseren Durchzug können auch die Fahrgäste jetzt alle Klappfenster in den Bussen öffnen. Normalerweise dienen diese nur als Notbelüftung und sind deshalb verschlossen.

Außerdem wird auf den Linien einmal pro Stunde die sogenannte "Reheat-Funktion" der Klimaanlagen ausgelöst und damit die Luft getrocknet, um die Aerosole aus der Atemluft zu nehmen.

Bereits über die Sommermonate wurden die Arbeitsplätze des Personals umgestaltet: In allen Bussen sind inzwischen Fahrerschutzscheiben verbaut, sodass der Ticketkauf sicher möglich ist. Die Arbeitsplätze wurden zusätzlich mit Handdesinfektionsmitteln und Flächendesinfektionstüchern ausgestattet.

Marcus Steurer weist noch einmal eindringlich auf die Pflicht zum Tragen einer Alltagsmaske hin: "Generell müssen Sie die Maske während des gesamten Aufenthalts in unseren Bussen tragen. Dabei ist wichtig: Setzen Sie die Maske nicht erst im Bus auf, sondern schon an den Haltestellen, da auch hier bereits die Pflicht besteht. So schützen Sie sich, die anderen Fahrgäste und unser Personal bestmöglich."

Um die größtmögliche Distanz zwischen den Fahrgästen zu ermöglichen, setzt die Infra eigenen Angaben zufolge weiterhin alle verfügbaren Busse ein.

Am Wochenende sind auf den Linien vorrangig die 18 Gelenkbusse unterwegs. Um den Schülerverkehr an Schultagen zu entzerren, werden auf Abruf Fahrzeuge zur Verstärkung eingesetzt.

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