Kärwa-Pause: Fürther Markt verschwindet bald

2.9.2019, 05:59 Uhr
Kärwa-Pause: Fürther Markt verschwindet bald

© Foto: Isabel Pogner

In dieser Woche hat Thomas Jung entzückt auf die ersten 100 Tage des neuen Markts zurückgeblickt. Er bereichere die Innenstadt noch mehr als erwartet, sagte Fürths Oberbürgermeister beim Pressetermin, kündigte aber auch an, dass dieser Markt bald schon wieder verschwinden wird. Es naht ja die Michaelis-Kirchweih.

Von Anfang an wurden die Buden so konzipiert, dass sie einmal im Jahr, zur Kärwazeit, entfernt werden können. Die Cadolzburger Firma Cadolto, Spezialist für Containermodule, hat sie gebaut. Schließlich kam die Stadt ein ums andere Mal zum Ergebnis, dass man auf der Freiheit und drumherum eigentlich nichts Festes installieren kann – weil man im Herbst den Platz für Fahrgeschäfte und Buden der Kärwa braucht.

Nun ist bei Jung Hoffnung aufgekeimt, dass es doch gelingen könnte, den Markt ins Kirchweihtreiben zu integrieren: "Ob es unmöglich ist, muss intensiv erörtert werden."

"Wir werden das prüfen", verspricht Wirtschaftsreferent Horst Müller. Er verhehlt aber nicht, dass er selbst eine Lösung für eher unwahrscheinlich hält. Man habe sich ja nicht leichtfertig für die Container entschieden. 1,1 Millionen Euro hat die Stadt dafür ausgegeben.

Zum Beispiel hat man überlegt, ob die Buden während der Kärwa von Schaustellern genutzt werden könnten. Aber das sei nicht nur lebensmittelrechtlich schwierig, so Müller. Einem Imbissbetrieb wie der "Rollenden Metzgerei" wäre der Container auch viel zu klein. Er fragt sich auch: Will man am Hauptschauplatz der Kirchweih vier Obst- und Gemüsestände haben? Könnte man die Markthändler überhaupt verpflichten, bis 23 Uhr geöffnet zu haben? Denn wie sähe das aus, wenn die Buden geschlossen sind? Will man den Markt integrieren, "dann muss man sich auch trauen, die Kirchweih zu verändern", meint Müller.

Heuer bleibt es definitiv bei der Markt-Pause: Der Samstag, 14. September, ist der letzte Verkaufstag. Am 16. September werden die 13 Buden abtransportiert, bis Mitte Oktober lagern sie auf dem Kirchweihplatz in Stadeln. Der "Abschied" soll am 12. September von 17 bis 20 Uhr mit Musik gefeiert werden, genauso wie die Wiedereröffnung des Marktes am 19. Oktober.

Die Pause habe man sicherheitshalber mit einem Puffer geplant, sagt Müller. In den fünf Wochen wird ein "Grundversorgungsmarkt" auf dem Bahnhofplatz zu finden sein. Die Obst- und Gemüsehändler bauen dort ihre früheren Stände auf, einige andere Händler werden sich dazugesellen.

Müller freut sich, dass das Interesse am Markt groß ist – auch von Beschickerseite. Ab November werde es täglich einen Fischstand geben, ab Dezember einen Anbieter mit "hausgemachten Backwaren". Regelmäßig wolle bald auch ein Käse- und Wurststand zu Gast sein. Dem Referenten ist es wichtig, dass der Markt sich weiterentwickelt, immer mal Abwechslung bietet. Im neuen Jahr sind Themenmärkte angedacht, bei denen ein Stück der Freiheit einbezogen werden soll.

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