Keimzelle: Die Steiner sollen entscheiden

22.10.2019, 06:00 Uhr
Keimzelle: Die Steiner sollen entscheiden

© Peter Romir

Nachdem das erste Bürgerbegehren aus juristischen Gründen abgelehnt worden war, nehmen sie nun mit der Übergabe von 2185 Unterschriften an Bürgermeister Kurt Krömer dafür einen weiteren Anlauf.

Wie bereits mehrfach berichtet, würde die Stadt im Wiesengrund an der Deutenbacher Straße gerne eine Anlage mit Wegen, Urban Gardening, Obstbäumen und einem Weinberg anlegen.

Die BI lehnt zwar nicht jede Veränderung auf der Fläche ab, eine Blumenwiese oder Obstbäume könnte man sich vorstellen. Sie will das Areal aber auf jeden Fall als stadtnahen Rückzugsraum für Wildtiere sichern. Die Erschließung des Geländes durch Wege, den Weinberg, aber auch die Pachtgemüsebeete lehnt sie deshalb ab.

Rückhalt bekamen die Bürger dabei vom Bund Naturschutz (BN): "Wir teilen die kritische Haltung zu den städtischen Planungen", sagt BN-Mann Arno Pfeifenberger, "wünschen uns aber eine Lösung im Dialog. Nur wenn dieser scheitert, sollten zusätzliche Aktionen gemacht werden."

Konflikt um Planungswerkstatt

Genau das scheint nun in Stein der Fall zu sein. Eine bereits ausgeschriebene Planungswerkstatt, die alle Beteiligten an einen runden Tisch bringen wollte, wurde kurzfristig abgesagt. "Als Moderatorin war eine Landschaftsarchitektin vorgesehen", meint Gerd Herbst von der Bürgerinitiative. "Das finden wir nicht besonders objektiv. Besser wäre, wenn eine neutrale Person moderieren würde."

Aufgrund der geäußerten Bedenken zog sich die Moderatorin daraufhin zurück, die Planungswerkstatt fiel ins Wasser – woraufhin sich beide Seiten eine Blockadehaltung vorwarfen.

"Wir geben aber nicht auf", so Herbst. "Wir machen das ja nicht nur für uns. Sondern auch für die, die keine Stimme haben – die Tiere oder unsere Kinder und Enkel."

Deshalb zog die Bürgerinitiative zum zweiten Mal mit einem Korb voll Listen ins Rathaus: 2185 Unterschriften gegen die "Keimzelle" in der geplanten Form überreichte Gerd Herbst an Bürgermeister Kurt Krömer. Der Rathauschef wollte sich inhaltlich nicht zu dem Protest äußern: "Aber ich werde die Unterschriften weitergeben und wir werden uns im Stadtrat damit beschäftigen."

Innerhalb eines Monats wird die Stadt dann ihre Entscheidung in dieser Sache mitteilen. Ist dieses Mal juristisch alles einwandfrei, dann muss der Entscheid bis spätestens 16. Februar stattfinden.

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