Keine Lobby für den Festsaal

29.3.2012, 22:00 Uhr

Zwar betonten die Sprecher der beiden großen Fraktionen, dass man sich freuen würde, könnte man ihn doch noch erhalten. „Wichtiger ist uns aber, dass das Projekt realisiert wird — und dass es schnell realisiert wird“, sagte SPD-Fraktionschef Sepp Körbl.

Wie berichtet, hat sich die Bürgerinitiative „Bessere Mitte“ erneut dafür starkgemacht, den denkmalgeschützten, aber stark lädierten Festsaal aus dem 19. Jahrhundert zu restaurieren. Die Firma MIB aber, die den Einzelhandelskomplex auf Wunsch der Stadt bauen wird, hatte auf Nachfrage unserer Zeitung bereits vor der Ratssitzung abgewinkt. Seine Firma habe vor dem Vertragsabschluss mit der Stadt klar zum Ausdruck gebracht, dass sie sich dazu nicht imstande sehe, so MIB-Geschäftsführer Uwe Laule.

Diese Haltung untermauerte Laule gestern noch einmal. Er könne „fast nichts Erhaltenswertes“ mehr erkennen, die Holzbalkendecke über dem Saal werfe schwer lösbare Probleme hinsichtlich Brandschutz und Statik auf, die Kosten schließlich seien schlichtweg zu hoch.

Der städtische Baureferent Joachim Krauße betonte, dass man sich in diesem Fall auch über den zu erwartenden Widerstand des Landesamts für Denkmalpflege hinwegsetzen werde. Das habe die Stadt im Prinzip schon getan, als die Erhaltung des Saals im Rahmen der Ausschreibung nicht als zwingend erforderlich eingestuft worden sei.

Nach der Zustimmung des Stadtrats kann nun der Workshop angegangen werden. In ihm sollen sich bis Mai vier Architekturbüros Gedanken über die Gestaltung des Einkaufsschwerpunkts machen und das bereits vorhandene Grundkonzept von MIB weiterentwickeln.

 

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