Keiner hatte es eiliger: Der kleine Sandro ist Fürths Neujahrsbaby

1.1.2016, 18:39 Uhr
Keiner hatte es eiliger: Der kleine Sandro ist Fürths Neujahrsbaby

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Sandro gönnt sich gerade eine Pause, still liegt er in seinem Bettchen, die winzigen Hände ruhen, in Handschühchen verpackt, neben dem Kopf. Die ersten dreieinhalb Stunden auf dieser Welt waren eigentlich aufregend genug. Doch die nächste neue Erfahrung steht schon an für ihn und seine Eltern: Ein großer Blumenstrauß kommt um 11 Uhr durch die Tür, dahinter der Oberbürgermeister und ein paar weitere Menschen.

Als Rathauschef bringt Thomas Jung dem ersten Baby des neuen Jahres traditionell selbst das Begrüßungsgeschenk der Stadt: einen Kleeblattschnuller und einen Kleeblattlatz. Apropos: Ein anderes Geschenk fehlt noch:der Body, mit dem die SpVgg Greuther Fürth im neuen Jahr Neugeborene und ihre Eltern beglücken möchte. Das habe überhaupt keine Eile, sagt der frisch gebackene Vater, Sebastian Dediu, lächelnd: „Ich bin Clubfan!“

Den neuen Club-Kreißsaal im Nürnberger Südklinikum hätte er als Geburtsort durchaus in Erwägung gezogen, wenn der Weg zwischen Nürnberg und Herzogenaurach, dem Wohnort der Familie, kürzer wäre. Fürth lag praktischer, hatte aber auch noch einen zweiten Vorzug: „Ich wurde selbst hier geboren“, sagt Dediu. „Ich dachte, das erhalten wir weiter.“

Mit Sandro hatten sie am Freitag noch gar nicht gerechnet: Am Mittwoch wurde die Geburt eingeleitet, bis zu fünf Tage kann es dauern, erfuhr das Pärchen. „Es ging dann aber ganz schnell“, sagt Mirabela Dediu froh. Dem Feuerwerk sah sie noch aus dem Fenster des Patientenzimmers zu, um halb vier ging es dann richtig los. Die Geburt sei schnell und gut verlaufen, erzählt sie. 51 Zentimeter ist Fürths Neujahrsbaby groß, 3350 Gramm schwer.

Zehn Prozent mehr Geburten als 2014

Und jetzt? Wie ist es, Mutter zu sein? „Das ist unbeschreiblich – ich bin überschüttet mit Glücksgefühlen.“ Den großen Moment, wenn ein Kind geboren wird, erlebt man im Klinikum immer häufiger: Im vergangenen Jahr hat man noch einmal deutlich mehr Säuglingen auf die Welt geholfen als 2014 – sogar um zehn Prozent ist die Zahl gestiegen, berichtet Carlos Andres Tapia Figueroa, Oberarzt der Frauenklinik. Das Personal musste verstärkt werden. Exakt 2215 Kinder wurden 2015 im Nathanstift geboren, 215 mehr als im Vorjahr.

Die Zufriedenheit der Eltern spreche sich herum, vermutet der Arzt. Und generell wachse das Vertrauen ins Klinikum, weil es sich immer wieder seine Arbeit zertifizieren lasse. Eine Rolle spiele sicher auch, dass es dem Land wirtschaftlich so gut geht, ergänzte Jung.

Auch im Fürther Klinikum merkt man, dass Frauen heute später Kinder bekommen. Mit 27 Jahren sei Mirabela Dediu heute schon eine „sehr junge Mutter“, bemerkt der Oberarzt. Kleeblattlatz und -schnuller nehmen Sandros Eltern übrigens gerne an. Als Erinnerung an ihren Neujahrstag 2016.

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