Kinderbetreuung: In Oberasbach fehlen Plätze

4.5.2019, 21:07 Uhr
Kinderbetreuung: In Oberasbach fehlen Plätze

© Daniel Naupold/dpa

Die Nachricht an und für sich ist erfreulich: In Oberasbach gibt es immer mehr Geburten, die zweitgrößte Stadt im Landkreis zieht auch junge Familien an. Doch diese Entwicklungen bescheren der Kommune nun gleich mehrere Probleme, von denen derzeit nicht klar ist, wie sie gelöst werden.

33 Mädchen und Buben stehen bisher ab September noch ohne Kindergartenplatz da. Und auch die ganz Kleinen sind betroffen – 30 Krippenplätze fehlen. Neben den steigenden Geburtenzahlen und dem zunehmenden Zuzug trägt zu der sich zuspitzenden Situation auch bei, dass immer mehr Eltern ihre Sprösslinge von der Einschulung zurückstellen lassen und diese damit ein Jahr länger einen Betreuungsplatz belegen. Außerdem wollen Mütter und Väter lieber eine Kindertagesstätte vor Ort, anstatt beispielsweise nach Zirndorf oder Stein auszuweichen.

Die Verwaltung brauchte nun eine schnelle Entscheidung des Stadtrates, schließlich sollen die Plätze in Form einer Containerlösung ab September bereitstehen. Aber wo? Und sollen die Behelfsgebäude gekauft oder gemietet werden?

Letztere Frage geriet schnell in den Hintergrund, weil speziell die SPD mit dem von der Verwaltung favorisierten Standort, dem zentral gelegenen und im Eigentum der Stadt befindlichen Parkplatz an der Stiftstraße, nicht zufrieden war. Laut Peter Heinl hat es in der Fraktionssprecherrunde andere Vorschläge gegeben, die er gerne schon geprüft gesehen hätte, was aber anscheinend noch nicht geschehen war. Genannt wurden Areale an der Schwabacher und der Hauptstraße, bei St. Stephanus oder das so genannte Polizei-Gelände an der Lilienstraße.

Personal ist Mangelware

Aber nicht nur die Zeit drängt: Noch ist nämlich auch unklar, wer die Trägerschaft für die temporäre Einrichtung übernimmt. Der evangelische Kindertagesstätten-Verbund Oberasbach hat bereits abgewunken, die Awo wäre zwar grundsätzlich bereit, vorbehaltlich der Personalfrage. Denn Fachkräfte sind rar.

Das gleiche Problem hätte natürlich auch die Stadt, sollte sie selbst als Träger in die Bresche springen müssen. Woher auf einem leergefegten Arbeitsmarkt KinderpflegerInnen und ErzieherInnen gewinnen, und das für ein Vorhaben, das zeitlich befristet ist? "Wir brauchen keine Container aufbauen, wenn wir kein Personal bekommen", fasste Heinl die Misere zusammen.

Zwar ließen die Stadträte keine Zweifel daran, dass sie versuchen wollen, eine kurzfristige Lösung zu realisieren. Norbert Schikora (Bündnis 90/Grüne) formulierte dies explizit. Allerdings, so der 2. Bürgermeister, hätte er schon gerne eine Auskunft der Regierung von Mittelfranken, ob die Stadt finanzielle Sanktionen für den Fall zu erwarten habe, dass es nicht gelänge, Personal zu gewinnen. Eltern haben schließlich einen gesetzlich verbrieften Anspruch auf einen Betreuungsplatz.

Am 13. Mai wird nun der Bauausschuss, ermächtigt vom Stadtrat, einen Standplatz für die Container festlegen. Dann dürften sich auch die Kosten besser abschätzen lassen.

Wenigstens 800.000 Euro könnten das werden, hatte Schikora gemutmaßt. Neben der Frage "Kauf oder Miete?" ist dabei ebenfalls entscheidend – darauf verwies das Bauamt –, ob erdgeschossig gebaut werden könne oder doch zwei Ebenen notwendig seien.

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