Knotenpunkt Ludwigbrücke: Die Operation dauert noch

12.5.2019, 14:17 Uhr
Knotenpunkt Ludwigbrücke: Die Operation dauert noch

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Diese Baustelle. Diesmal stand sie als Punkt 5 auf der Tagesordnung. Und als Punkt 5 an die Reihe kam, sah Hans Pösl, der Herr der Fürther Straßenbaustellen, unglücklich aus und klang elend.

Sie liege ihm mehr als alles andere im Magen, sagte der Leiter des Fürther Tiefbauamts in der Sitzung des städtischen Verkehrsausschusses. Er weiß ja: Die meisten Fürther haben nicht vergessen, dass die Arbeiten am Knotenpunkt Ludwigbrücke schon zur Michaelis-Kirchweih 2018 beendet sein sollten – und er dann eine Verzögerung nach der anderen erklären musste.

Da war zum Beispiel die Sache mit dem Regenwasser, das künftig nicht mehr von der Fahrbahn in die Pegnitz abfließen kann, sondern in ein Absetzbecken geleitet werden muss. Die Auflage kam "überraschend", sagte Pösl bereits im Herbst. Leitungen mussten verlegt werden.

Dann verschärften sich im Dezember bundesweit die Sicherheitsvorkehrungen für Bauarbeiter. Der Abstand von Baustellen zum fließenden Verkehr muss jetzt größer sein als früher. "Auf Autobahnen haben solche Unfälle schon viel Leid verursacht", sagt Hans-Joachim Gleißner, Chef des Straßenverkehrsamts. An der Ludwigbrücke fehlten für den korrekten Abstand jetzt 20 Zentimeter – die Baufirma stoppte die Arbeiten. Umplanungen waren nötig.

Zwar ist der Knoten nicht mehr das enge, nervenzehrende Nadelöhr, das er 2018 war, als sich gerade im Berufsverkehr Autos weit in alle Richtungen zurückstauten. Aber immer noch ist die Kreuzung, die laut Pösl 45.000 Autos täglich befahren, nicht fertig umgebaut.

Am Freitag wurde nun der allerneueste Zeitplan festgelegt. Gleißner zufolge muss für die nächsten Schritte die Rechtsabbiegerspur von der Henri-Dunant-Straße in Richtung Poppenreuth etwas versetzt werden, Ende Mai wird sie zurückverlegt. Mitte Juni dann hofft die Stadt, aufatmen zu können – vorerst jedenfalls, denn im September steht hier noch einmal ein großer Eingriff an. Gleißner drückt es so aus: "Vom Grundsatz her soll der Knoten Mitte Juni fertig sein." Der Verkehr soll dann im Wesentlichen so fließen, wie es sich die Planer vorgestellt haben. Zur Erinnerung: Mit dem Umbau soll eine Beschleunigungsspur für die vielen Buslinien geschaffen werden, um den ÖPNV pünktlicher zu machen.

Asphaltierung im September

Was dann noch fehlt, ist die Asphaltierung. Um eine dreitägige Vollsperrung werde man dabei wohl leider nicht herumkommen, sagt Gleißner. Denn damit die neue Asphaltdecke die massive tägliche Belastung lange trägt, soll sie in einem Stück, "ohne Nähte", aufgebracht werden.

Eine Umleitung der Verkehrsströme – auch der Buslinien – an dieser hochfrequentierten Stelle zu planen und vorzubereiten, sei sehr aufwendig, so Gleißner. Aus diesem Grund sei die Maßnahme erst für Anfang September geplant.

Unterdessen werden – mit Blick auf die neue Feuerwache – in den Sommerferien "kleinere Arbeiten" (Gleißner) in der Kapellenstraße beginnen, auf Höhe der Heiligenstraße und der Polizei. Heuer nicht mehr in Angriff nehmen will die Stadt hingegen die große Baustelle für die Zufahrt zur Wache. Sie wurde auf 2020 verschoben. 

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