Nach Begehung

Kofferfabrik: OB nennt Mängel "beherrschbar"

8.5.2021, 11:30 Uhr
Kofferfabrik: OB nennt Mängel

© Hans-Joachim Winckler, NN

Auf Nachfrage sagte der OB im Bauausschuss, im jetzigen Zustand sei eine Wiedereröffnung der "Koffer" indiskutabel.

Man müsse nach Experteneinschätzung "50 000 bis 100 000 Euro reinstecken", eine Brandmeldeanlage und diverse Brandschutztüren einbauen. Erst dann sei daran zu denken, dass die Koffer ihre Pforten wieder öffnet.


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Ende April fand eine Begehung des Areals in der Langen Straße statt, mit Vertretern der Stadt, der Feuerwehr, mit Eigentümern und Mietern.

Zwischenzeitlich hat der Eigentümer, die Nürnberger Immobilienfirma Lauer, ein Angebot auf den Tisch gelegt: Lauer wäre demnach bereit, die Mieteinnahmen für vier Jahre an die Stadt abzutreten, wenn die im Gegenzug die dringendsten Renovierungsarbeiten an der Immobilie übernimmt und den Eigentümer aus der Haftung entlässt.

Zur Erinnerung: Lauer hatte der Koffer via Anwaltsschreiben zum 30. September gekündigt, die Kündigung aber kurz darauf wohl als Reaktion auf den öffentlichen Druck als Missverständnis bezeichnet. Die Firma erwägt, auf dem Areal in einigen Jahren Seniorenwohnungen zu bauen.

Jung schwebt nun erst einmal ein Weiterbetrieb der Koffer an Ort und Stelle für weitere "vier bis fünf Jahre" vor. Geht es nach ihm, dann startet der nach dem Stadttheater und der Comödie drittgrößte Kulturbetrieb Fürths schon im September in die neue Saison.

Die brandschutztechnische Sanierung müsste somit im Sommer über die Bühne gehen.

Petition für die Koffer: 7200 Unterzeichner

Als nächstes will die Kommune an den Eigentümer "herantreten" und mit ihm über die Renovierung reden. Jung setzt auf Lauers Handwerker, doch hält er sich auf die Frage bedeckt, ob die Stadt die Instandsetzung finanzieren wird.

Dass er sie prinzipiell in der Pflicht sieht, wenn es ums Überleben der Kofferfabrik geht, hat der OB schon vor Wochen klargemacht. Auch, dass er auf Sponsoren hofft.

Und kürzlich hat er sich gegenüber den FN so geäußert: "Einen fünfstelligen Betrag halte ich für problemlos, einen siebenstelligen für unwahrscheinlich. Einen sechsstelligen müsste der Stadtrat abwägen."

Unterdessen haben sich mehr als 7200 Menschen der Petition "Kofferfabrik muss bleiben" angeschlossen.

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