Das ist schade. Da hat die Stadt ein geradezu vorbildliches Verfahren angeschoben und straff durchgezogen, um ein neues Einkaufszentrum im Herzen von Fürth zu schaffen; ein Verfahren, in dem die „Stadtgesellschaft“, von der der Oberbürgermeister seit einiger Zeit gern und oft spricht, in beinahe basisdemokratischer Manier mitbestimmen durfte. Und nun dieser leicht schräge Schlussakkord, der den harmonischen Grundton zu stören droht.
Es hätte gute Gründe gegeben, am Architektenwettbewerb festzuhalten: zum einen taktische, denn es wirkt bei einem derart kritisch beäugten und vielfach hinterfragten Projekt glaubwürdiger, wenn man am einst einvernehmlich festgelegten Fahrplan festhält. Auf der anderen Seite stehen ästhetische Erwägungen: Bei Bauwerken, die so stark in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und an prominentester Stelle entstehen, wäre mehr Vielfalt bei der Auswahl angemessen.
Wer sich vor abweichenden Architekturvorschlägen fürchtet, muss sich nicht wundern, wenn er der kleinmütigen Zauderei bezichtigt wird. Zumal doch gar nicht in Stein gemeißelt ist, dass man den Entwurf eines Wettbewerbssiegers eins zu eins umsetzen muss. Unsere Städte sind voll von Gebäuden, an deren ersten Konzepten intensiv gefeilt wurde, bevor die Bagger anrollten.
Dennoch darf man nun nicht den ganzen, bisher so positiven Prozess schlechtreden. Auch die Unterlegenen müssen sich mit der neuen Linie arrangieren und nach vorn blicken. Es gilt, das Dialogverfahren möglichst kompetent, transparent — und vor allem segensreich — zu gestalten.