Konkrete Vorstellungen von einem neuen Hospiz

13.9.2019, 06:00 Uhr
Konkrete Vorstellungen von einem neuen Hospiz

© Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Als mögliche Standorte nennt der Vereinsvorsitzende Roland Hanke Fürth oder die Marktgemeinde Cadolzburg. In beiden Orten seien geeignete Grundstücke vorhanden, sagt er. Den Bedarf hat der Verein eigenen Angaben zufolge über fundierte, statistische Untersuchungen ermittelt: Demzufolge werden in der Gegend mindestens zehn stationäre Hospizbetten benötigt – obwohl es in Nürnberg und Erlangen schon drei Hospize mit 34 Betten gibt. "Der statistische Bedarf liegt aber bei 55 Betten", so Hanke, "insbesondere in der Region Fürth und Neustadt/Aisch besteht eine größere Versorgungslücke."

Mit einer weiteren Einrichtung werde man für potenziell eine Million Einwohner im Einzugsbereich den Wunsch erfüllen können, ihr Lebensende in der Nähe ihrer Familien zu verbringen. Recht konkret sind bereits die Vorstellungen, wie das neue Hospiz gebaut und betrieben werden soll.

Während der Hospizverein die Sterbenden und deren Angehörige ehrenamtlich begleiten und mit psychosozialen Leistungen unterstützen soll, werden der Bau und der hauptamtliche Betrieb über die in Nürnberg ansässige Humanistische Vereinigung Bayern (HVD) laufen. "Das ist ein tolles Projekt, auf das ich mich sehr freue", betont HVD-Vorstand Michael Bauer und verweist auf die Erfahrung des Verbands als Bauherr und Betreiber ähnlicher Vorhaben.

Verhandlungen beginnen

Vor dessen Verwirklichung steht nun das Antragsverfahren bei den Krankenkassen. "Wir gehen gelassen in diese Verhandlungen", sagt Roland Hanke. Als Anschubfinanzierung für die Zulassung gab es unlängst eine 10.000-Euro-Spende der Manfred-Roth-Stiftung. Ein Scheck in dieser Höhe wurde dem Hospizverein von den Stiftungsvorständen Wilhelm Polster, Günther Beckstein und Klaus Teichmann in der Norma-Zentrale auf der Hardhöhe überreicht.

Die Spende ermutige den Verein zur Realisierung des seit vielen Jahren angedachten Projekts, "und sie unterstreicht den Bürgerwillen, eine eigene regionale Sorgekultur zu schaffen", erklärt Roland Hanke. Außerdem werde dem von der bayerischen Staatsregierung geäußerten Willen entsprochen, die Hospiz- und Palliativkompetenz im Freistaat aus-zubauen. Ministerpräsident Markus Söder hat laut Hanke ebenfalls bereits seine Unterstützung zugesichert.

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