Kritik an der Fürther Corona-Beschilderung

1.5.2021, 16:00 Uhr
Kritik an der Fürther Corona-Beschilderung

Ortsbegehungen etwa in der Fußgängerzone hätten gezeigt, dass Corona-Regelungen nicht ernst genommen würden, kritisieren CSU-Kreisvorsitzender Thomas Winning und Andreas Zacherl, Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Innenstadt/Südstadt. Bei zwei nicht repräsentativen Zählungen, so Zacherl, habe jede dritte Person auf den Mund-Nase-Schutz verzichtet, wo dieser Vorschrift ist.

Die Stadt hat in der Pandemie Areale, wo meist viele Leute unterwegs sind, als Begegnungsflächen definiert, auf denen Maske getragen werden muss. Das sind: Bahnhofplatz, Gustav-Schickedanz-Straße, Fürther Freiheit, Fußgängerzone, Kohlenmarkt, Ludwig-Erhard-Straße, Obstmarkt, Königstraße (am Rathaus). Verstöße gegen die Maskenpflicht können Bußgelder zur Folge haben.

Bei der gegenwärtig hohen Sieben-Tage-Inzidenz in Fürth, die die Marke 300 schon überstiegen hatte und am Donnerstag bei 268,5 lag, müsse, so die CSU, "die Stadt Flagge zeigen" – schon mit Blick auf Gewerbetreibende und Schüler, die nur bei sinkenden Inzidenzen ihre Geschäfte wieder öffnen bzw. zurück ins Klassenzimmer dürfen.


Änderung bei der Maskenpflicht: Das gilt nun in Fürth


Im öffentlichen Raum gelte es daher, das Bewusstsein für Maßnahmen zum Schutz vor Covid-19 zu schärfen. Doch lasse die Corona-Beschilderung in Fürth "in Quantität und Qualität" zu wünschen übrig. Laut Zacherl fehlen die nötigen Hinweise an entscheidenden Stellen wie dem Eingang zur Fußgängerzone am Parkhaus Mathildenstraße.

Er und Winning pochen auf "mehr" und auf eine "deutlichere" Beschilderung nach DIN-Norm. Und sie schlagen vor, Informationsteams loszuschicken, die die Menschen auch mit Flyern in mehreren Sprachen für die Regelungen sensibilisieren sollen. "Die Kosten dürften hierbei keine Rolle spielen", stünden sie doch in keinem Verhältnis zu den wirtschaftlichen Schäden, die jeder Tag der "Notbremse" auslöse.

Stadt greift Anregungen auf

Im Rathaus reagiert man unaufgeregt, aber zugänglich. Die Stadt habe 2020 knapp 80 so genannte Hohlkammerplakate im DIN-A-1-Format an den Zugängen der Begegnungsflächen und in deren Verlauf aufgestellt, sagt Ordnungsamtschef Jürgen Tölk – seines Erachtens eine ausreichende Stückzahl. "Eigentlich sollte man sich gut genug informiert fühlen." Beschädigte Tafeln würden ausgetauscht, fehlende ersetzt. "Aber es kann schon sein, dass ein Schild mal sechs Tage schief hängt."

Tölk versichert, die Stadt werde die Anregungen aufgreifen – "Wir schauen uns das kritisch an" – und auch prüfen, ob stabilere Schilder aus Blech sinnvoll wären.

Dass die jetzigen Schilder inhaltlich veraltet sind, findet der Amtsleiter nicht allzu schlimm. Sie weisen die Maskenpflicht noch pauschal für die Zeit von 7 bis 20 Uhr aus. Doch wurde die Zeitspanne nach Gerichtsurteilen enger begrenzt – montags bis freitags auf 7 bis 19 Uhr und samstags auf 10 bis 16 Uhr. Die Angaben der Schilder entfalten laut Tölk keine Rechtswirkung. Doch werde man auf neuen Modellen keine Zeiten mehr nennen, sondern via QR-Code auf die Homepage der Stadt verweisen.

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