Kritik an Mittagsverpflegung

29.3.2011, 13:00 Uhr
Kritik an Mittagsverpflegung

© Ilona Kriesl

Mittelschule, G8, Ganztagsunterricht – das Schulsystem verändert sich, auch in Fürth. Die Frage nach dem Mittagsangebot bleibt dabei oft ungeklärt, kritisiert Angelika Filz-Gumbmann, Vorsitzende des Elternverbandes. Beim Infotag wies sie darauf hin, dass die Probleme schon mit dem Frühstück anfangen: „Viele Kinder haben nicht einmal eine warme Tasse Kakao im Bauch, wenn sie in den Unterricht kommen.“ Mittags gibt es dann oft „einen Döner um die Ecke“, weil geeignete Räumlichkeiten — etwa für eine Mensa – fehlen. Lehrer und vor allem Eltern will sie daher für das Thema sensibilisieren.

Dass es auch gesunde Alternativen zu Burgern und Pommes gibt, zeigten verschiedene Cateringfirmen vor Ort. Die Palette reichte von der Heißanlieferung bis hin zu schockgefrorener Tiefkühlkost mit Bio-Siegel. Andrea Ziegler vom Lieferservice „Gourmet“ klagte: „Viele Kitas nehmen für das Mittagessen den Metzger von nebenan.“ Fleischlastiges Essen und kaum Abwechslung seien die Folgen.

Auch Elke Messerschmidt von der Gemeinschaftsverpflegung Mittelfranken kennt diese Problematik. Die meisten Eltern würden sich zwar gesundes Essen für ihre Kinder wünschen, „aber am besten für einen Euro“, so die Beamtin. Für sie ist der Fall klar: „Gutes Essen darf auch etwas kosten.“ Die Qualität komme im Zweifelsfall vor dem Preis.

Angelika Filz-Gumbmann vom FEV sieht das ähnlich. Bei Ausschreibungen für einen Caterer werde oft der billigste Anbieter genommen. „Aber das kann es ja nicht sein.“ Was macht für sie ein gutes Schulessen aus? „Die Atmosphäre und die räumliche Gestaltung muss stimmen. Abwechslung ist wichtig und dass man auch einmal nachfassen kann.“

In Schulen und Kindertagesstätten müsse sich „noch sehr viel tun“, denn: „Was die Mittagsverpflegung betrifft, sind wir hier in Deutschland noch ein Entwicklungsland.“