Künstler lassen Fürths Innenstadt erstrahlen

31.10.2018, 06:00 Uhr
Künstler lassen Fürths Innenstadt erstrahlen

© Hans-Joachim Winckler

Eine Nacht der Lichter gab es in Fürth noch nie. Für die Premiere hat das Rathaus deshalb einen Fachmann aus der Nachbarstadt engagiert: Manfred Krebs ist als Technischer Leiter unter anderem für Nürnbergs Blaue Nacht verantwortlich. Fürth war für ihn weitgehend Neuland, räumt Krebs ein und erzählt lachend: "Ich hab’ mich dann prompt ein paar Mal verlaufen."

Das hielt ihn nicht davon ab, gemeinsam mit dem städtischen Projektleiter Walter Landgraf einen Spaziergang auf die Beine zu stellen, der im Wortsinn zu einem Glanzlicht im Jubiläumsjahr werden soll. Im Fokus stehen geschichtsträchtige oder besonders prägende Gebäude Fürths, die auf ganz unterschiedliche Art und Weise illuminiert werden –

Die Künstlerinnen und Künstler, die die Gebäude ins rechte Licht rücken, wurden im Rahmen eines Wettbewerbs gesucht. 50 Vorschläge gingen ein, sagt Walter Landgraf, 21 wurden ausgewählt. Beteiligt sind hiesige Künstler wie Sascha Banck und Angela Loewen, aber auch auswärtige wie Gisela Meyer-Hahn aus Hamburg oder der Sachse Sven Bergelt. Während die einen Hausfassaden anstrahlen, stellen andere begehbare Licht-Würfel auf oder bringen große LED-Tafeln an. Die Kosten der Nacht von rund 150 000 Euro werden Landgraf zufolge aus dem Jubiläumstopf bestritten, der überwiegend mit Sponsorengeldern gefüllt ist.

Zu sehen sind die facettenreichen Installationen am Samstag, 10. November, von 18 bis 23 Uhr. Wer alle Orte anlaufen möchte, sollte für den kostenlosen Spaziergang – sämtliche Objekte sind frei zugänglich – gut eineinhalb Stunden einplanen. Schon am nächsten Tag werden die Kunstwerke wieder abgebaut.

Hinzukommen allerdings eine Handvoll Beleuchtungsmaßnahmen, die Fürth dauerhaft erhalten bleiben. Verantwortlich dafür zeichnet das Stadtplanungsamt in Zusammenarbeit mit der infra und einem Beleuchter des Stadttheaters. Ab diesem Abend werden der Turm und der Chor der St.-Paul-Kirche in der Südstadt in Licht getaucht. Der Eingang des Stadtmuseums in der Ottostraße erhält eine dezente Lichtlinie entlang des Bogens. Am Kulturforum werden das abgesetzte Obergeschoss und die Gebäudekanten illuminiert, die markante Trauerweide an der Terrasse wird vom gegenüberliegenden Flussufer aus in Szene gesetzt, dazu gesellen sich weitere Lichtakzente unter anderem am Wehr an der Foerstermühle.

VHS und Sudhaus

Auch die Volkshochschule in der Hirschenstraße erhält ein Lichtband, obendrein wird der Erker angeleuchtet. Am alten Humbser-Sudhaus heben Strahler die markanten Pfeiler des Eckturmes hervor. "Wir machen sichtbar, was nachts bislang verborgen ist", sagen Yvonne Oppermann und Andrea Marquardt vom Stadtplanungsamt. Im Vergleich zum Jahr 2006, als der Grüne Markt sein Lichtkonzept erhielt, sei dank fortgeschrittener Technik viel mehr möglich. Gebäude ließen sich inzwischen sehr gezielt – ohne viel Lichtsmog – in Szene setzen.

Übrigens: Manfred Krebs verläuft sich längst nicht mehr in Fürth. Er habe die Stadt inzwischen schätzen gelernt, sagt er: "Ich kann jetzt nachvollziehen, warum auch aus meinem Bekanntenkreis einige Leute hierher gezogen sind."

Das Programmheft liegt an verschiedenen Stellen aus und ist im Internet unter www.fuerth.de/glanzlichter erhältlich.

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