Ladestationen und 500 Plätze: So wird Fürths neues Parkhaus

7.9.2020, 12:55 Uhr
Ladestationen und 500 Plätze: So wird Fürths neues Parkhaus

© Visualisierung: Goldbeck Ost GmbH

P & P hat einen Vorsprung. Das Fürther Immobilienunternehmen baut ein paar hundert Meter weiter bereits ein Parkhaus. Gedacht ist es für die Autos jener Menschen, die einmal auf dem neuen sogenannten Hornschuchcampus arbeiten oder auch wohnen werden.

In der Gebhardtstraße zieht die Stadt jetzt nach. Der Unterschied: Auf dem früheren Güterbahnhof-Areal entsteht ein Parkhaus, das immerhin 150 öffentliche Stellplätze bereithält. Weitere 100 sind für die Mitarbeiter der Firma ABF und anderer Unternehmen vorgesehen, die in der Nachbarschaft angesiedelt sind. Und: Circa 250 Plätze sollen den Bewohnern des benachbarten Quarties zwischen Gebhardtstraße und Nürnberger Straße zur Verfügung stehen. Zu welchem monatlichen Mietpreis, steht nach Angaben der infra, die das Parkhaus betreiben wird, noch nicht fest.

Notwendig ist dieses Angebot aber in jedem Fall, denn die Stadt hat in dem Viertel einiges vor. Sie will die Königswarterstraße und die Hornschuchpromenade aufmöbeln und obendrein die dazwischen liegende Grünanlage sanieren und von parkenden Autos befreien. "Das ist ein gigantisches Stadtentwicklungsprojekt", betont Fürths Baureferentin Christine Lippert. Allerdings eines, das Folgen hat: In der Gegend werden etliche Stellplätze dauerhaft wegfallen. Wie viele genau, kann Lippert noch nicht sagen.

47 Ladestationen für E-Autos

Fest steht: Der verbliebene Parkraum in den Straßen soll nur noch Kunden von Praxen und Geschäften, Besuchern, Lieferanten und Anwohnern, die ein- oder ausladen müssen, zur Verfügung stehen. Kurzzeitparkplätze nennt man das. Dauer- und Langzeitparker sollen hingegen die neue Quartiersgarage nutzen. Diese, so heißt es aus dem Rathaus, wird den Verlust an Stellplätzen nicht nur auffangen, sondern überkompensieren. Oberbürgermeister Thomas Jung kündigt zudem an, dass die Stadt die Pläne für das Areal rund um die Hornschuchpromenade "im nächsten halben Jahr" vorstellen wird.

Das Parkhaus wird bis Sommer 2021 fertig werden. Optisch soll es die durchaus hochwertige Architektur der Nachbarschaft ("GS 28", iba-Gebäude) nicht konterkarieren. Die Fassade erhält deshalb eine Klinkerverblendung und offene Elemente aus Cortenstahl. Pflanzen sollen sich emporranken, auch das Dach wird begrünt. Der Gebäudekörper werde, so weit es geht, an die Bahngleise gerückt, wodurch vor dem Parkhaus Platz für eine zweite Baumreihe entsteht.

500 Parkplätze

Die geplanten 500 Parkplätze werden sich auf elf versetzte Ebenen (Halbgeschosse) verteilen. Ganz unten setzt die infra ein Zeichen für Elektromobilität und installiert 47 Ladestationen. Damit verdoppelt sich deren Zahl im Stadtgebiet auf einen Schlag. "Dieses Parkhaus ist absolut zukunftsfähig", sagt infra-Chef Marcus Steurer, zumal es sich später problemlos um weitere 50 Ladestationen aufrüsten lasse.

All das hat seinen Preis: Das Rathaus rechnet mit 9,5 Millionen Euro, die zu einem Teil aus dem Topf der Stellplatzablöse bestritten werden. Sie wird immer dann fällig, wenn Bauherren sich gegenüber der Stadt von ihrer Verpflichtung freikaufen, die eigentlich vorgeschriebene Zahl von Parkplätzen vorzuhalten.

Mit dem Baubeginn kann die Stadt ein frustrierendes Kapitel schließen: Der nun erfolgte Spatenstich musste immer wieder aufgeschoben werden, weil sich 2018 und 2019 wegen der brummenden Konjunktur kein akzeptabler Interessent für das Projekt gefunden hatte.

Die Stadt musste es gleich dreimal europaweit ausschreiben, "um am Ende bei einer Firma aus Erlangen zu landen", wie OB Jung augenzwinkernd anmerkt. Den Bau übernimmt das Unternehmen Goldbeck Ost GmbH, das auf dem Gebiet reichlich Erfahrung besitzt.

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