Lager voll: Zu viele Sachspenden für Flüchtlinge

9.10.2014, 11:00 Uhr
Kleiderspenden sind willkommen, aber zurzeit aufgrund der Lagerkapazität nicht überall erwünscht.

© Mark Johnston Kleiderspenden sind willkommen, aber zurzeit aufgrund der Lagerkapazität nicht überall erwünscht.

Vor dem früheren Möbelhaus Höffner, Außenstelle der überfüllten Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (ZAE) in Zirndorf, wurden zuletzt Menschen abgewiesen, die Tüten voller Winterkleidung bringen wollten. Auch Tamara Büdel (47) aus Obermichelbach nahm ihre Habseligkeiten wieder mit. Was sie aber viel mehr störte, war, dass man ihr spontanes Angebot ablehnte, beim Sortieren der Lagerware mit anzupacken — und das, obwohl ihr Flüchtlinge "in Badelatschen und T-Shirt" begegneten.

Flüchtlingsbetreuer Franz Ganster spricht von einer "schwierigen Situation" und bittet um Geduld. Die Sozialbetreuung der Asylsuchenden im Möbelhaus wird ausgebaut, doch muss sich das Team erst formieren und in der ZAE-Dependance fehlt noch ein Büro. "Wir können nicht zaubern", sagt Ganster, versichert aber, die Flüchtlinge bekämen warme Sachen. Die Kleidersortierung sei strukturiert anzugehen. "Da kann nicht jeder kommen, wann er will". Auch dürfe die Security nicht jeden einlassen.

Ganster bittet die Bürger, Pullover, Mützen, Spielzeug und andere Spenden aufzubewahren, bis Nachschub benötigt wird. Eine Alternative ist die Abgabe im Wertstoffhof, wo die Asylgruppe St. Rochus Zirndorf besorgt, was ihre Schützlinge brauchen. Laut Paulina Strebakowski, Leiterin des Gebrauchtwarenhofs Veitsbronn, ist "gut erhaltene und saubere" Winterkleidung für Flüchtlinge willkommen. Hin und wieder halten Strebakowskis Leute Dinge in Händen, die die Chefin keinem Menschen zumuten möchte.

Morgen sammeln die Stadt Oberasbach und die Katholische Kirchengemeinde im Pfarrsaal St. Johannes (10 bis 16 Uhr) Kleidung für Asylbewerber in der ZAE. Wer ab 13 Uhr beim Sortieren helfen möchte, kann sich beim Kulturamt der Stadt, Tel. (09 11) 96 91-118, melden.

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