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Lange Nacht der Wissenschaften 2022: Das sind die Highlights in Fürth

Gwendolyn Kuhn

Lokalredaktion Fürth

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21.5.2022, 09:55 Uhr
Lange Nacht der Wissenschaften 2022: Das sind die Highlights in Fürth

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Als 2003 die erste Lange Nacht der Wissenschaften im Städtedreieck stattfand, war Fürth mit seiner Uferstadt gerade Universitätsstandort geworden; vier Jahre später prangte der Zusatz „Wissenschaftsstadt“ auf den Ortsschildern.

Nun, zur zehnten Auflage des alle zwei Jahre organisierten abendlichen Events, das die Faszination von Wissenschaft vermitteln will, hat sich in Fürth vor allem das Fraunhofer-Institut etabliert. Seit 22 Jahren befindet sich der Ableger des Erlanger Instituts für Integrierte Schaltungen im Golfpark bei Atzenhof. Inzwischen hat er sich zum Entwicklungszentrum Röntgentechnik gemausert und macht immer wieder von sich reden, wenn dort besonders spannende Objekte durchleuchtet werden. Zuletzt etwa hatte man dort versucht, so dem Geheimnis der Enigma-Chiffriermaschinen auf die Spur zu kommen.

Blick ins Flugzeuginnere

Ähnliche Einblicke ermöglicht am Samstagabend die Aktion „Flugzeuge beim Röntgen“ im Fraunhofer-Institut (Flugplatzstraße 75), wo mit zehn Veranstaltungen übrigens die meisten der 32 Programmpunkte in Fürth angeboten werden. Mithilfe zweier riesiger Roboter wird ein Segelflugzeug auf eventuelle Materialfehler untersucht. Vorführungen finden zwischen 18 und 24 Uhr statt.

Auch historisch bedeutende Objekte wie Uhren, Geigen, Mumien oder Dinosaurier unterzieht man heute oft einer Prozedur mit einem Computertomographen, um mehr über sie herauszufinden. In einer Ausstellung, ebenfalls am Fraunhofer-Institut, kann man die Erkenntnisse, die sich daraus gewinnen ließen, von 18 bis 24 Uhr ansehen.

Am gleichen Ort wachsen seit einiger Zeit Pflanzen in einer Klimakammer mit integrierter Röntgentechnik. Sie soll Aufschluss darüber geben, wie die Gewächse mit dem drohenden Klimawandel zurechtkommen und ob uns dadurch möglicherweise Ernteeinbußen drohen. Vorführungen zwischen 18 und 24 Uhr zeigen, wie das funktioniert.

An einem anderen Schauplatz, dem Ludwig-Erhard-Zentrum im Schatten des Rathauses, gibt es jeweils um 18, 19 und 20 Uhr eine halbstündige Führung über die Rolle, die der „Vater des Wirtschaftswunders“ als Wissenschaftler spielte. 1935 organisiert er etwa das erste Marketing-Seminar Deutschlands. Zu den Führungen sind maximal 15 Teilnehmer zugelassen; es empfiehlt sich, früh da zu sein. Die Ausstellung ist bis 24 Uhr geöffnet.

Zwar ist das Rundfunkmuseum derzeit wegen des Umbaus geschlossen, als Veranstalter ist es bei der Nacht der Wissenschaften dennoch dabei und geht der Frage nach dem perfekten Sound nach. Ein Vortrag nimmt die Teilnehmer mit auf eine akustische Reise von den 1970er Jahren bis hin zum 3-D-Ton für Virtual- Reality-Welten. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Technikum in der Uferstadt (Dr.-Mack-Straße 81), Raum 01.2042. Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt.

Geschichte der Blutwäsche

Im KfH-Dialysezentrum (Robert-Koch-Straße 41, 2.Stock) können Interessierte alles über das Dialyseverfahren von damals und heute erfahren. Versuchsaufbauten zeigen, wie die Blutwäsche 1854 und 1913 funktioniert hat. Neben der Ausstellung gibt es auch einen Vortrag jeweils um 18, 20 und 22 Uhr, der rund 90 Minuten dauert. Maximal sind 20 Besucher zugelassen.

Bevor von 18 bis 24 Uhr das Abendprogramm für die Größeren läuft, können zwischen 14 und 17 Uhr auch kleine Nachwuchsforscher allerhand entdecken. In der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik (John-F.-Kennedy-Straße 31) kann man beispielsweise mit allen Sinnen und auch unter dem Mikroskop erkunden, was dort alles im grünen Klassenzimmer lebt. Kinder von fünf bis elf Jahren sind auch ohne Voranmeldung willkommen.

Im Haus Phantasia in der Wasserstraße 5 können Kinder jeglicher Altersstufen die Formenvielfalt von Urzeitwesen mit verschiedenen kreativen Techniken künstlerisch erforschen und nachbilden. Von 14 bis 17 Uhr dürfen maximal zehn kleine Künstler gleichzeitig an ihrem Werk arbeiten.

Weitere Informationen zum Programm gibt es unter www.nacht-der-wissenschaften.de. Dort kann man auch Tickets kaufen und zu Hause direkt ausdrucken. Sie sind aber auch an verschiedenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Erwachsene zahlen 15,70 Euro für die Eintrittskarte, ermäßigte Tickets kosten 10,70 Euro. In der Geschäftsstelle der Fürther Nachrichten (Schwabacher Str. 106) kostet das reguläre Ticket für ZAC-Karten-Besitzer 13,45 Euro. Die Eintrittskarten gelten zugleich für den öffentlichen Nahverkehr und natürlich die Shuttlebusse zwischen den Veranstaltungsorten. Man kann sie von Samstag ab 12 bis Sonntag um 8 Uhr nutzen. In den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie bei den Veranstaltungen in Innenräumen gilt die FFP2-Maskenpflicht.

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