Produktion soll schließen

Langenzenn: Protest gegen Jobverlust bei Elring-Klinger

20.12.2021, 20:00 Uhr
Langenzenn: Protest gegen Jobverlust bei Elring-Klinger

© Foto: Heinz Wraneschitz

Es könnte ein grausames Geburtstagsgeschenk für 161 Mitarbeitende des Elring-Klinger-Standorts werden, der im nächsten Jahr 50 Jahre alt wird. Doch nach den Plänen des Autozuliefer-Konzerns werden Produktion und produktionsnahe Gewerke genau im Jubiläums-Herbst geschlossen.

Nun machten Betriebsrat und örtliche IG Metall erstmals mit Belegschafts-Fotos auf die zu erwartenden Schicksale aufmerksam: Junge Auszubildende sorgen sich um ihre Zukunft, Mitte-50-Jährige könnten vor dem Nichts stehen. "Es gibt keine Belege, welchen Sinn die Schließung hier machen soll, denn die Produktion soll ja verlagert werden", erklärt Gewerkschaftssekretär Jan Körper.

In Langenzenn wird vor allem Abschirmtechnik entwickelt und produziert, die die Elektronik im Motorraum von Verbrennern vor der Abwärme schützt. Doch diese Technik wird bei Elektroautos künftig nicht mehr gebraucht. Laut Konzernsprecher Jens Winter sei die Verlagerung laufenden Verträgen geschuldet, die erfüllt werden müssten. Das habe mit Produktionsvorstand Reiner Drews genau der Richtige am 28. Oktober vor Ort erläutert, so Winter.

Doch Stefan Wolf, der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, "stellt sich nicht der Belegschaft. Der war bei dieser Betriebsversammlung nicht dabei", kritisiert Jan Körper. Stattdessen habe Wolf ein "Abwicklungsteam" geschickt. "Als Präsident von Gesamtmetall sollte Herr Wolf ein Vorbild für Kommunikation und Führung sein."

"Die Leute kommen aus Langenzenn und dem Umkreis", macht Betriebsratschef Markus Pemsel auf die zu erwartenden Auswirkungen auf den regionalen Arbeitsmarkt aufmerksam. Denn neben der Produktion stehen nach seiner Aussage auch Musterbau, Forschung und Entwicklung in Langenzenn auf der Kippe: In diesen Bereichen sind 40 Menschen beschäftigt.

Für die Stadt Langenzenn wäre eine Schließung des Elring-Klinger-Werks jedenfalls "ein herber Verlust", heißt es aus dem Rathaus. Pemsel und Körper jedenfalls versprachen, um jeden einzelnen Arbeitsplatz zu kämpfen. Die Fotos der Mitarbeitenden lassen diese Entschlossenheit, sich gegen den Jobverlust zu wehren, ebenfalls deutlich erkennen.

0 Kommentare