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Lecker und gesund: In Seukendorf kommt das Gemüse-Kistla von der Nachbarin

28.9.2021, 21:00 Uhr
Gemüse der Saison ist bei Christina Scheffler frisch vom Acker zu haben.

© Foto: privat Gemüse der Saison ist bei Christina Scheffler frisch vom Acker zu haben.

Christina Scheffler bewirtschaftet seit Ende 2019 in reiner Handarbeit eine gepachtete Fläche von etwa 1000 Quadratmetern und versorgt so mit ihrem Angebot "Kistla – Gemüse regional und saisonal" jährlich 20 Familien für nahezu neun Monate mit erntefrischem Gemüse. Die 34-Jährige bietet ihre Produkte über Bio-Abokisten an. Die aktuelle "Kistla-Saison 2021", für die sämtliche Abos vergeben sind, hat im Mai begonnen und erstreckt sich bis in den Winter hinein. Woche für Woche erwartet die Abnehmer Gemüse je nach Saison.

Das Frühjahr bereichert den Speiseplan beispielsweise mit viel Blattgemüse, im Anschluss gesellt sich das Fruchtgemüse dazu und im Winter überwiegen Wurzel- und Lagergemüse. "Die Kunden erhalten jede Woche frisches Gemüse von meiner Anbaufläche in Seukendorf. Die sehr kurzen und effizienten Transportwege garantieren Frische und geringere Umweltbelastungen. Mehr Regionalität geht nicht."

Die Kunden kommen etwa zur Hälfte aus Seukendorf und Hiltmannsdorf, die andere Hälfte rekrutiert sich aus dem näheren Umkreis. Die Abonnenten holen sich ihre Bio-Kiste ab und bringen den leeren Behälter zurück. Pro Kiste verlangt Scheffler 15 Euro. "Mir ist es wichtig, dass sich meine Klienten – vom rüstigen Rentner bis zur alleinerziehenden Mama – Regionalität und Frische leisten können."

Eine besondere Werbung betreibt die gelernte Industriekauffrau, die auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, nicht, die Nachfrage ist so groß, dass sie eine Warteliste führt. Nächstes Jahr will sie ihre Kapazitäten ausweiten, sodass sie 25 Abnehmer beliefern kann. Die feste Anzahl ihrer Kunden gibt der Landwirtin Planungssicherheit für die komplette Saison. "Ich kann gezielt wirtschaften und aus dem Marktpreisgefüge, das viele Landwirte in den letzten Jahren stark unter Druck gesetzt hat, aussteigen."

Schefflers Idee geht auf das Market Gardening zurück, eine Form des bio-orientierten Gemüsebaus, der ohne den Einsatz schwerer Maschinen auskommt. Die Gemüsepflanzen werden eng gesetzt, um möglichst viel Ertrag auf kleiner Fläche zu erzielen. Der Boden wird nur wenig bearbeitet; für eine gute Fruchtbarkeit sorgt die regelmäßige Verteilung von Kompost und organischen Düngemitteln.

Das Bayerische Fernsehen zeigte am vergangenen Samstag in der Sendung "Zwischen Spessart und Karwendel" einen Beitrag über Christina Scheffler, der in der BR-Mediathek abrufbar ist.

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