Leichtathletik: "Nordbayerische" in Fürth

16.1.2020, 15:49 Uhr
Leichtathletik:

© Foto: Andreas Goldmann

Tim Höhnemann ist noch nicht komplett glücklich mit dem Abschneiden der Quelle-Leichtathleten bei den Nordbayerischen Meisterschaften. Unter dem Strich aber bilanzierte das LAC-Vorstandsmitglied trotzdem einen "ordentlichen Einstieg" in die Hallensaison. Für den TSV Zirndorf holte Weit- und Dreispringerin Tina Pröger zwei Titel.

Der LAC Quelle Fürth konnte in der heimischen Halle am Finkenschlag neun Siege für sich verbuchen. Am wenigsten überraschend war dabei der Titel von Stabhochspringerin Eva Rossow. Sie war die einzige Starterin in ihrem Wettkampf. Mit 3,60 Metern Höhe blieb sie zwar unter ihrer Bestleistung, allerdings sprang Rossow nach einer Verletzung mit kürzerem Anlauf als üblich. Um zwei Zentimeter unter ihrer Bestleistung blieb auch Hochspringerin Luisa Felix, ihre 1,61 Meter reichten zum zweiten Platz. Ebenfalls Zweite wurde Sprinterin Cosima Back auf der 200-Meter-Strecke in einer Zeit von 26,02 Sekunden. Über 60 Meter belegte Back zudem mit 8,01 Sekunden den dritten Platz.

Fünf Titel gingen an die U 18-Juniorinnen des LAC: Mit einem erwartungsgemäßen Sieg über 800 Meter sicherte sich Neuzugang Julia Rath nicht nur den Platz ganz oben auf dem Siegertreppchen, ihre Zeit von 2:17,02 Minuten reichte, um sich für die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zu qualifizieren.

Beim 60-Meter-Sprint landeten zwei LAC-Athletinnen auf dem Treppchen. Chidinma Sophie Eze konnte ihre Vorlaufzeit von 7,89 Sekunden im Finale noch einmal um zwei Zehntel verbessern und verwies Marlene Fuidl, die 8,11 Sekunden lief, deutlich in die Schranken. Kaya Russler konnte sich beim Hochsprung zur Nordbayerischen Meisterin krönen. Sie übersprang die Latte bei 1,62 Metern. Für ein etwas kurioses Ergebnis sorgte das 4 x 200-Meter-Staffelrennen: Das stärker besetzte von zwei startenden LAC-Quartetten wurde wegen eines überlaufenen Wechsels disqualifiziert, doch die Kolleginnen sprangen in die Bresche: Amelie-Johanna Fraeger, Carla Birkner, Maja-Zoe Zinner und Zerina Ganic sprinteten in einer Zeit von 1:51,43 Minuten als Erste über die Linie.

Auch die männlichen Staffel-Kollegen hatten Probleme: beim Wechsel stürzte einer von ihnen, auch die U 18-Junioren kamen nicht ins Ziel. "Diese Fauxpas sind zu verschmerzen, das kann bei der Bayerischen Meisterschaft noch kompensiert werden", gab sich Höhnemann gelassen.

Immerhin konnte sich Ilias Boukechab im 1500-Meter-Lauf als Sieger feiern lassen. Mit seiner Zeit von 4:20,39 Minuten ließ er Verfolger Robin Frisch acht Sekunden hinter sich. Sprinter Robert Schunk rannte im Finale über 60 Meter in 7,28 Sekunden auf Rang zwei.

Bei den Männern sprang Keno Harms etwas überraschend mit 4,60 Metern Bestleistung. Der Stabhochspringer setzte eine deutliche Duftmarke und ließ die Konkurrenz satte 30 Zentimeter hinter sich. Über 1500 Meter musste sich Jordan Donelly dem erwarteten Sieger Florian Bremm geschlagen geben. Seine Zeit von 4:05,15 war aber immerhin den zweiten Platz wert.

"Die Leistung von Jonas Hügen war überragend", lobte Tim Höhnemann den neuen schnellen Mann des LAC, der vom TSV Hemhofen kam. War sein Sieg über 200 Meter erwartet worden – hier setzte er sich mit 21,71 Sekunden klar vor Moritz Hecht durch – war der Triumph auf der 60-Meter-Bahn überraschender. Hier ließ er Hecht 15 Hundertstel hinter sich und sicherte sich für beide Strecken die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften.

Pröger ist zufrieden

Mit drei Athletinnen war der TSV Zirndorf in diese Nordbayerischen Meisterschaften gegangen. Für Kugelstoßerin Zoé Brock reichten ihre 11,49 Meter allerdings nur für den vierten Platz. Hürdenläuferin Miriam Backer lief dafür eine neue persönliche Bestzeit, musste sich allerdings Katharina Winkler von der LG Erlangen geschlagen geben. Sowohl im Drei-, als auch im Weitsprung ging Tina Pröger für den TSV an den Start und gewann beide Titel.

Beim Weitsprung reichten ihr 5,79 Meter, beim Dreisprung landete sie nach 12,46 Metern in der Sandgrube. "Ich muss zufrieden sein. Es fehlen noch 14 Zentimeter zur DM-Norm, aber ich komme direkt aus dem harten Training, dafür ist das schon gut", sagte Pröger. Sie hatte ihr Training diesmal auf den Dreisprung ausgerichtet, was die nicht ganz so starke Leistung – Prögers Bestweite liegt hier bei 6,27 Metern – im Weitsprung erklärt.

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