Ludwig Erhard lockt Steinmeier nach Fürth

1.12.2017, 06:00 Uhr
Ludwig Erhard lockt Steinmeier nach Fürth

© Foto: Giulia Iannicelli

Was man angesichts der noch immer laufenden Arbeiten und der Gerüste an der Fassade des Neubaus hinter dem Rathaus erahnen konnte, hat Evi Kurz am Mittwoch auf Anfrage der FN bestätigt. Der angepeilte Termin vor Weihnachten ist nicht zu halten; die Vorsitzende der Stiftung Ludwig-Erhard-Haus und damit prominenteste Vertreterin der Bauherrin mochte sich derzeit auch nicht auf ein neues Datum festlegen. Es werde aber wohl Februar oder März werden, so die Fürther Journalistin.

Zwar seien die Vorbereitungen im renovierten Geburtshaus des Vaters der sozialen Marktwirtschaft weit gediehen, in dem historischen Gebäude in der Ludwig-Erhard-Straße könne in Kürze sogar schon die Dauerausstellung zu Leben und Werk installiert werden. Im gegenüber kantig aufragenden Neubau aber ist noch ein Stück Arbeit zu leisten.

Vor allem fehlt bis dato das aufwendige Lichtschienensystem an den Decken, das die sich hier fortsetzende Ausstellung angemessen illuminieren soll. Und bevor es nicht befestigt ist, wolle man auch keine sensiblen Exponate und Gerätschaften in den Komplex schaffen, so Kurz. Zu groß sei die Gefahr, dass durch herabfallende Teile Schäden entstehen. Weitere Verzögerungen aber seien bei der Fertigstellung des 17,4 Millionen Euro teuren Projekts mit eigenem Lehrstuhl für soziale Marktwirtschaft nun nicht zu erwarten, versichert Kurz.

Die Teilnahme an der Eröffnungsfeier mit geladenen Gästen bereits zugesagt hat nach ihren Worten Frank-Walter Steinmeier. Der Bundespräsident werde sich zwei bis zweieinhalb Stunden Zeit für den Festakt in Fürth nehmen. Wie berichtet, hatte der Bund für das LEZ sechs Millionen Euro aus einem Förderprogramm für national bedeutsame Bauwerke locker gemacht. Weitere Millionen fließen aus der Städtebauförderung von Bund und Land, knapp 1,9 Millionen schießt die Fürther Stadtkasse zu.

Im Rathaus steht man trotz einiger Kritik an erheblich gestiegenen Kosten, hohen Zuwendungen aus Steuertöpfen sowie Dimension und Gestaltung des kubisch-modernen Neubaus unerschütterlich zu dem Vorhaben. Eine Haltung, die Wirtschaftsreferent Horst Müller im Gespräch mit unserer Redaktion noch einmal untermauert hat. Von einem "Leuchtturm" für die Stadt spricht er, der bundesweit Aufmerksamkeit auf Fürth lenke. Nicht zuletzt begrüßt Müller das LEZ als Baustein eines derzeit in seiner Verantwortung entstehenden Tourismuskonzepts.

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