"Mein Rathaus!": Sprüche der Fürther OB-Kandidaten

Fürth - Was waren die stärksten Momente der OB-Kandidaten in der FN-Podiumsdiskussion in der Stadthalle, was die schwächsten? Redakteur Matthias Boll hat die Debatte in wenigen Worten, aber launig zusammengefasst.

Thomas Jung (SPD)

Gab den relaxten Amtsinhaber, allerdings nicht frei von Schmallippigkeit. Schulmeisterte Salimi bei dessen Plädoyer gegen „Greuther“ als „emotional populistisch“. Im Western wäre Jung der Stammgast, der ungefragt immer den größten Whisky hingestellt kriegt. Doch dann kommt plötzlich dieser Bud-Spencer-Typ und versperrt die Sicht auf die Eingangstür. Nein, nicht Helm.

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FN-Forum: So lief die Debatte mit den OB-Kandidaten

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Stärkster Moment: War beim Thema Stadtentwicklung datensicher und sattelfest. Salimi allerdings auch.
Schwächster Moment: Sprach von einer Bürgerinitiative „gegen die Neue Mitte“. Falsch. Jungs Lieblinge waren gegen den Parkhotel-Abriss.
Spruch: Der Satz sollte eigentlich mit „Im Rathaus“ beginnen, Jung sprach gerade über den Einsatz verschiedener Energieträger in der Stadt. Heraus kam „Mein Rathaus!“ Brüller des Abends.

Kamran Salimi (Grüne)

Gab den lauernden Herausforderer mit ’nem anständigen Sack voll Detailwissen – die Fangfrage nach der Mindestlohnhöhe wuppte allein er aufs Komma genau. Blieb cool, als Jung ihn bei der einzig knackigen Verbal-Rauferei, es ging um die Baugenossenschaften, der Unwahrheit bezichtigte. Nahm für manchen Punch in Richtung OB, sagen wir mal: nicht ungern den Applaus der Fans entgegen. Ja, er liebt die SpVgg. Im Western wäre er der Sohn der Farmerswitwe, der noch eine Rechnung offen hat. Mit dem Kerl da drüben am Tresen.

Stärkster Moment: Konnte bildhaft und verständlich erklären, warum er das Flair für eine suboptimale Idee hält.
Schwächster Moment: Nein, Bayerns Umweltministerin heißt nicht Theresa Gaubler. Sondern Thorsten Glauber.
Spruch: „Ich nutze meine Chance. Wenn nicht, fällt mir was anderes ein.“

Dietmar Helm (CSU)

Zu freundlich, zu nett, zu großkoalitionär. Lobte die Frage nach einem großräumigen Tempo-30-Limit als „schöne Frage“. Im Western wäre er der Saloon-Stammgast, der gebannt zuschaut, wie die zwei Typen die Knarren zücken.

Stärkster Moment: Sein Aufwärmrunden-Lob für Woody-Allen-Filme.
Schwächster Moment: Autobahn-Tempolimit? „Löst das Problem nicht.“ Sieht Rest-Europa allerdings anders.
Spruch: „Das Auto ist auch Teil der Stadt.“