Reportertausch: FN bekommen Verstärkung aus Hagen

21.5.2019, 11:27 Uhr
Reportertausch: FN bekommen Verstärkung aus Hagen

© Hans-Joachim Winckler

"Du kommst also aus der Stadt, aus der Extrabreit und Nena stammen", sagt der Kollege hier in Fürth in der Konferenz, an der ich teilnehmen darf. Welch eine Wohltat, die Musikgeschichte einmal als erstes zu hören, wenn die Rede auf meine Stadt kommt. Denn in Nordrhein-Westfalen hat man als Hagener eher mit Klischees zu kämpfen: Hagen sei hässlich, schmutzig, und es sei nichts los. Eine Ruhrgebietsstadt auf dem absteigenden Ast.

Das alles stimmt nicht. Jedenfalls nicht in dieser Radikalität. Ich kann das beurteilen. Denn ich bin zwar seit Jahren Hagener und als Journalist jeden Tag unterwegs, aber ich bin selbst Zugezogener und habe die Stärken, die schönen Ecken und das Lebens- und Liebenswerte kennenlernen dürfen. Davon muss ich bisweilen auch "eingeborene" Hagener überzeugen.

Genau mit diesem Blick schaue ich jetzt eine Woche lang auf Fürth. Ich habe meinen Schreibtisch bei der Westfalenpost als Leiter der Stadtredaktion Hagen verlassen und Unterschlupf bei den Kollegen der Fürther Nachrichten gefunden. Die Fürth-Klischees in meinem Kopf sind noch ungeordnet. Aus Sicht des Ruhrgebietlers ist in Bayern ja alles geordnet und wohlhabend. Andererseits: Fürth ist doch — wie Hagen — eine alte Arbeiterstadt. Und Quelle gibt es in Fürth genauso wenig wie der berühmte Brandt-Zwieback noch in Hagen produziert wird.

Was eint unsere Städte? Was unterscheidet sie? Und was können wir am Ende voneinander lernen? Diesen Fragen will ich in dieser Woche nachgehen — ernsthaft, aber auch augenzwinkernd. Und Sie, liebe Leserinnen und Leser, möchte ich an den Ergebnissen teilhaben lassen. Meine Expedition durch die Stadt habe ich am Montag begonnen. Ich kann schon verraten: Auch bei Regen war es sehr interessant. In der Mittwochsausgabe können Sie mehr davon lesen. Ich freue mich auch schon auf das Gespräch mit Oberbürgermeister Thomas Jung und auf den Besuch im Stadtrat. Und dann habe ich noch Bier mitgebracht. Das ist in Fürth zwar so, als würde man Holz mit in den Wald nehmen, aber ich will wissen: Wie schmeckt dem Fürther Experten das in Hagen gebraute Bier?

Noch kurz zu mir: Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet, Vater zweier Töchter und seit 16 Jahren bei der Westfalenpost beschäftigt. Wenn Sie mich in der Stadt sehen: Sprechen Sie mich gern an.

Und wenn Sie mir etwas mitteilen möchten: Wenden Sie sich gerne an die Redaktion, wo Sie mich auch unter der Rufnummer 7 79 87 38 erreichen.

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