Molch-Killer im Rehdorfer Weiher

19.5.2020, 06:55 Uhr
Molch-Killer im Rehdorfer Weiher

© Foto: dpa/Stephanie Pilick

Goldfische sind mit ihrem leuchtenden Rot eine Zier in jedem Gartenteich. Doch was tun, wenn sich die Fische zu sehr vermehren? Die beste Lösung wäre, überzählige Exemplare mit dem Kescher einzufangen und zu einer Zoohandlung zurückzubringen oder über Kleinanzeigenportale an Interessierte weiterzugeben. Doch es gibt Menschen, die das anders handhaben.

Der Gedanke, den Fischen die Freiheit zu schenken und sie in einem nahegelegenen Teich auszusetzen, ist allerdings falsch verstandene Tierliebe. Das findet jedenfalls die Verwaltung der Stadt Oberasbach. Denn hier muss man feststellen, so heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus, dass dieses Phänomen auch im Rehdorfer Feuerlöschweiher bereits seit drei Jahren immer wieder vorkommt. Das hat dazu geführt, dass die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Fürth bereits wiederholt Tiere abgefischt hat. Denn: Goldfische sind keine heimische Art, sie bringen das ökologische Gleichgewicht schnell durcheinander.

Regelrechte Fressmaschinen

"Mehr noch, sie gefährden das fragile Ökosystem nachhaltig und dauerhaft", teilt die Stadt mit. Bei Goldfischen handelt es sich um eine Karpfenart, die sich bei ausreichendem Nahrungsangebot zu regelrechten "Fressmaschinen" entwickelt.

Vom Großteil der Rehdorfer Amphibienpopulation (Berg- und Teichmolche) wurde der Nachwuchs in Form von Eiern und Larven von den Zierfischen bereits gefressen. Das bisherige Überleben der Lurcharten sei der Tatsache zu verdanken, dass sie mit etwa 35 Jahren eine sehr hohe Lebenserwartung haben.

Um das Gleichgewicht im Rehdorfer Feuerlöschweiher wiederherzustellen, versuchen der Oberasbacher Tierschützer Helmut Willert, der Bund Naturschutz und die Untere Naturschutzbehörde, mit Reusen und Keschern die Goldfische zu entnehmen. Diese Aktion verbindet die Stadt mit einem Appell an Fischfreunde: Sie sollen den Bestand aller heimischen Tierarten am Rehdorfer Teich und auch an allen anderen Gewässern in Oberasbach sichern und keine Goldfische aussetzen.

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