Mülltonnen nicht geleert: Bürger in und um Fürth müssen sich gedulden

18.2.2021, 11:00 Uhr
Mülltonnen nicht geleert: Bürger in und um Fürth müssen sich gedulden

Vereiste Autoscheiben, eingefrorene Türschlösser und jede Menge Schnee, der weggeschippt werden wollte: Die Kälte der vergangenen Woche hatte ihre Tücken. Das merkten auch etliche Bürger der Stadt und im Landkreis, als sie ihre Biotonnen wieder zurück auf den Stellplatz schieben wollten.

Viele Behälter waren nämlich noch immer prall gefüllt – trotz Leerungstermin. Kam die Müllabfuhr etwa nicht vorbei, fragten sich etliche Bürger.

Die FN-Nachfrage beim Abfallwirtschaftsamt der Stadt brachte jedoch eine andere Erkenntnis. Schuld daran, dass der Biomüll oft noch in der Tonne lag, war der strenge Frost. Nächtliche Temperaturen bis minus 20 Grad ließen den Inhalt der Tonnen quasi schockfrosten, nicht selten fror er auch am Abfallbehälter fest.

Dann, so Wolfgang Rückl, hätten seine Mitarbeiter von der Müllabfuhr keine Chance. "In die Tonne dürfen sie nicht reinlangen und wenn sie zu stark dagegenklopfen, kann es passieren, dass sie springt", sagt der stellvertretende Leiter der Abfallwirtschaft.


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In etlichen Fällen mussten die Entsorger also unverrichteter Dinge weiterfahren. Der Schnee war in der Stadt übrigens kein Hindernis. "Wir haben einen guten Draht und kurze Wege zum Winterdienst", verrät Rückl. Ist es irgendwo glatt, streue dieser kurzerhand noch etwas Salz nach.

Der Biomüll, den die Müllabfuhr dennoch nicht mitnehmen konnte, kommt dann bei der nächsten regulären Leerung in knapp zwei Wochen mit. So lange müssen sich die Bürger gedulden, denn weil alle Touren streng getaktet sind, sind zusätzliche Fahrten nicht möglich.


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Wer mit seiner Tonne bis dahin nicht auskommt, sollte sich einen 60-Liter-Papiersack der Fürther Abfallwirtschaft besorgen. Gegen einen geringen Obolus ist er an rund 30 Abgabestellen in der Stadt erhältlich, die im Internet unter www.fuerth.de unter der Rubrik Abfallwirtschaft aufgelistet sind. Die Säcke werden beim nächsten Termin mitgenommen.

Schwierigkeiten mit der Müllabfuhr gab es auch im Landkreis, wo man mit ähnlichen Tücken kämpfte. Zum Problem des vereisten Abfalls oder eingefrorener Tonnendeckel kamen hier noch etliche Straßen, die wegen Schnee und Glätte nicht befahren werden konnten. So blieb etwa der komplette Restmüll in Langenzenn stehen.

Der Grund: Nach den heftigen Schneefällen in der vorherigen Nacht waren die Straßen am Montag, dem Abfuhrtag, noch nicht wieder frei. Am 22. Februar, verspricht Jürgen Beer, Sachgebietsleiter der Abfallwirtschaft im Landratsamt, wird er dann geleert. Mitgenommen wird dann ausnahmsweise auch das, was sich zwischenzeitlich angesammelt hat und in einem Sack neben der Tonne steht.

Tipps für die nächsten kalten Tage

Damit der Biomüll bei der nächsten Frostperiode nicht wieder zu einem Eisklotz wird, der nicht aus der Tonne rutscht, hat Beer ein paar Tipps parat. Helfen kann es ihm zufolge schon, den Abfall in Papiertüten zu verpacken und im Zweifelsfall mit etwas Zeitung zu umwickeln. Das binde die Feuchtigkeit. Ein paar Schichten Zeitung am Tonnenboden verhindere zudem, dass der Abfall dort festfriert.

Haben diese Maßnahmen nicht geholfen, kann man versuchen, den Eisbatzen mit einem Spaten vorsichtig von der Tonnenwand zu lösen. Bringt das alles nichts, kann man den Behälter in der Nacht vor der Abfuhr auch frostfrei deponieren. Bei geringen Minustemperaturen kann schon das Carport oder die Garage ausreichen, bei solch stattlichen Kältegraden wie vergangene Woche hilft aber wohl nur der Hausflur.

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