Museumstag am Sonntag: Fürther Häuser kooperieren erstmals

13.5.2015, 11:00 Uhr
Museumstag am Sonntag: Fürther Häuser kooperieren erstmals

© Foto: Hans-Joachim Winckler

„Zusammen“ heißt: Der Eintritt ist an diesem Tag überall frei, es gibt Aktionen für Kinder und natürlich Führungen durch die Sonder- und Dauerausstellungen. Was die Sache für die Besucher allerdings nicht leicht macht: Jedes Museum hält an seinen Öffnungszeiten fest; das beginnt um 10 (Jüdisches Museum, Rundfunkmuseum), um 11 (kunst galerie fürth) oder gar 12.30 Uhr (Dialysemuseum) und endet mal um 16, mal um 18 Uhr.

In perfektem Timing haben zwei Schauplätze in den Tagen zuvor neue Ausstellungen eröffnet. So präsentiert das Museum Frauenkultur Regional- International im alten Marstall des Schlosses Burgfarrnbach bereits seit dem vergangenen Wochenende seine Ausstellung über „Kriegssocken und Peacemakerinnen“. Auch die kunst galerie fürth (Königsplatz 1) wartet seit wenigen Tagen mit zwei neuen Künstlern auf, den Zeichnern Kirill Schröder und Heike Ruschmeyer.

Das Rundfunkmuseum (Kurgartenstraße 37) befragt die Besucher nach deren schönstem Rundfunkerlebnis und präsentiert mit Konrad Maul einen TV-Technik-Fachmann alter Schule: Maul fungierte über mehrere Jahre als Leiter der Fernseh-Entwicklungsabteilung bei Grundig. In einem Vortrag wird er über die Zukunft des Fernsehens und über hochauflösende Bildsysteme reden.

Nichts für schwache Nerven

Etwas speziell sind die Exponate des Dialysemuseums (Robert-Koch-Straße 41). Es zeigt sämtliche Geräte der Blutwäsche von den Anfängen bis heute. „Wir bieten europaweit die lückenlose Darstellung der Entwicklung der Blutwäsche“, sagt Kuratorin Heidemarie Alexander. „Entsprechend sind unsere Besucher vor allem Notärzte, Sanitäter und Pflegepersonal.“ Ebenfalls nichts für Dünnhäutige ist das Kriminalmuseum im Rathauskeller, das mit schaurigen Exponaten Gänsehaut vermittelt, aber auch Präventionsarbeit leistet und sich unterm Jahr des regen Zuspruchs von Schulklassen erfreut.

Einen Shuttle-Bus wie unlängst bei der „Langen Nacht der Religionen“ wird es nicht geben, vielleicht aber in Zukunft, „denn jetzt wären die Kosten nicht zu stemmen“, bekennt Martin Schramm, Leiter der beiden städtischen Häuser Stadtmuseum und Rundfunkmuseum. Ohnehin betätigt sich bereits der Lions Club Fürth als Sponsor, denn die Mitarbeiter wollen bezahlt sein.

Alle Museumsleiter zusammen erhoffen sich durch niederschwellige Angebote nicht nur mehr Publikum als an gewöhnlichen Sonntagen, sondern auch mehr Neugier und Aufgeschlossenheit. Fragen kostet nichts, auch wenn eine Standardfrage den Mitarbeitern des Stadtmuseums Fürth Ludwig Erhard (Ottostraße 2) regelmäßig Tränen der Rührung in die Augen treibt: „Ist denn der Herr Erhard gerade da?“

Am Internationalen Museumstag 2014 beteiligten sich in Deutschland 1830 Einrichtungen. In diesem Jahr lautet das Motto „Museum. Gesellschaft. Zukunft.“

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