Hochwasser im Kreis Fürth

Nach der Flut: Roßtaler Schausteller sorgen sich um Existenz

13.7.2021, 06:00 Uhr
Nach der Flut: Roßtaler Schausteller sorgen sich um Existenz

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Wie in Wilhermsdorf kam die Flut auch hier schnell. Immer noch zeugen riesige Wasserpfützen und Schlamm von der Überschwemmung. Wer das Gelände queren will, schafft dies nicht trockenen Fußes. Auf dem hinteren Teil der Wiese steht der Spickerwagen, der nicht mehr zu gebrauchen ist. Eine Schlammschicht überzieht den Fußboden der blau-weißen Bude, Spielzeug liegt verstreut herum.

Dramatischer für die Familie ist aber der Verlust der beiden Wohnwagen, in denen Sohn Jason (11) und die 19-jährige Tochter Sheila mit ihrem Nachwuchs gelebt haben. Kaum etwas sei zu retten gewesen, erzählt Mutter Adelheid. "Klamotten, Spielzeug, Fernseher – alles kaputt", sagt die 36-Jährige. Jason schläft jetzt bei ihr und ihrem Mann Martin im Hänger, den das Hochwasser verschont hat. Sheila ist vorübergehend bei Bekannten untergekommen. Die Feuerwehr konnte die Wohnwagen vom Gelände ziehen, ein Fahrgeschäft steht vorübergehend auf einem Parkplatz in der Nähe, ein weiteres wurde bei Freunden in Schwaig zwischengeparkt.

Normalerweise tingeln die Schuberts in den warmen Monaten von Kirchweih zu Volksfest, wegen der Pandemie halten sie sich aber in ihrem Winterquartier auf. Eigentlich wollten sie demnächst wieder durchstarten, immerhin gibt es inzwischen kleine Feste mit einzelnen Buden; ein "Hoffnungsschimmer" sei das Martin Schubert zufolge gewesen. Daran sei jetzt aber nicht mehr zu denken. Weil Corona kein Geld in die Kassen gespült hat, haben sie die Versicherung gekündigt – und sitzen auf dem finanziellen Schaden.

Nun sind die Schuberts auf der Suche nach einem anderen Grundstück und einem neuen Wohnwagen.

Keine Kommentare