Nach Feuer in Fürther Südstadt: Polizei sucht Bewohner

5.11.2020, 17:11 Uhr
Nach Feuer in Fürther Südstadt: Polizei sucht Bewohner

© News 5/Oßwald

Einen Tag nach dem Großbrand in der Simonstraße ist das Gebäude nach wie vor gesperrt, die Brandursache wird gesucht. Wie berichtet, brach im Dachstuhl des Mehrfamilienhauses in der Südstadt am Mittwochmorgen ein Feuer aus.

"Das Dachgeschoss ist komplett zerstört", sagt Marc Siegl, Sprecher der Polizei Mittelfranken, auf Nachfrage der FN. Zug um Zug wurde am Mittwoch und Donnerstag mithilfe eines Krans der Schutt abgetragen, um den Brandermittlern den Zutritt zum Gebäude zu erleichtern. Sie sollen herausfinden, was zu dem Feuer geführt hat. Zeugen hatten von einem Knall oder einer Verpuffung gesprochen, "wir sind aber noch nicht weitergekommen bei der Frage, was das Unglück ausgelöst haben könnte", erklärt Siegl.

Auch die Höhe des Sachschadens kann er noch nicht genauer beziffern, dafür müsse man die Untersuchungen abwarten. Ersten Angaben zufolge liegt er im sechsstelligen Bereich.

Die Schadenssumme wird am Ende auch davon abhängen, wie stark die unter dem Brandherd liegenden Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden – "es sind erhebliche Mengen Löschwasser eingeflossen", sagt Siegl. Immerhin: Verletzt wurde niemand.

Rückkehr ungewiss

Was die Polizei ebenfalls beschäftigt: Bisher konnte sie den 42-jährigen Inhaber der Dachgeschosswohnung nicht erreichen, er wird zurzeit gesucht. "Es wäre wichtig, dass er sich bei der Polizei meldet."

Unklar ist bisher auch, wann die Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren können. Mehr als 30 Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, die meisten kamen bei Familie oder Freunden unter. "Das ist eine Ausnahmesituation, da ist es gut, wenn man in ein soziales Gefüge eingebunden ist", sagt Sozialreferentin Elisabeth Reichert. Einzelne Anwohner hatten diese Möglichkeit nicht, sie wohnen nun vorübergehend in der städtischen Obdachlosenunterkunft in der Oststraße. Das sei zwar keine optimale Lösung, aber die einzige, die die Stadt anbieten könne.

Sozialpädagogen dienen als Ansprechpartner vor Ort. "Wenn da ein Problem auftauchen würde, würden die Mitarbeiter uns sofort informieren", sagt Reichert. Sollte das Gebäude in der Simonstraße für längere Zeit unbewohnbar bleiben, will sich die Stadt an die Wohnungsbaugesellschaft wenden – in der Hoffnung, dass die Betroffenen übergangsweise in einer WBG-Wohnung unterkommen können.