Nach richterlichem Rat: Fürth Festival fällt etwas leiser aus

9.7.2014, 12:24 Uhr
Nach richterlichem Rat: Fürth Festival fällt etwas leiser aus

© Hans-Joachim Winckler

Eines war auch für die Ansbacher Richter ganz klar, als sie sich jüngst mit dem Fürth Festival befassten: Die dreitägige Musik-Veranstaltung, die über die Stadtgrenzen hinaus Besucher anzieht, habe eine „herausragende Bedeutung“ für Fürth und falle – ähnlich wie das Bardentreffen in Nürnberg oder Rock im Park – in die Kategorie „ganz besondere Ereignisse“. Das hat zur Folge, dass es hier lauter sein darf als bei anderen Veranstaltungen, die üblichen Lärm-Grenzwerte also nicht eingehalten werden müssen; Anwohnern seien hier „gravierende Nachteile“ zuzumuten. Die Klage von vier Fürthern, die mit der Geräuschkulisse in der Gustavstraße unzufrieden sind und die Genehmigung fürs Fürth Festival 2013 angefochten hatten, wiesen die Richter, wie berichtet, mit dieser Begründung zurück.

Allerdings machten sie deutlich: Die Beschwerden der Kläger über Lärm seien nicht unberechtigt, die Stadt müsse sich weiter um einen besseren Schutz bemühen. Und um in dem seit Jahren schwelenden Konflikt beide Seiten etwas zueinanderzubringen, schlug der Vorsitzende Richter Günter Förster vor, die Stadt solle bereits beim diesjährigen Fürth Festival einen Schritt auf die Anwohner zugehen. Mit viel Geduld erfragte er bei den Beteiligten, wie dieser Schritt aussehen könnte.

Eine von den Anwohnern gewünschte Verlagerung der Bühne, die in der Gustavstraße steht, kam für Veranstalter Thomas Schier vom Stadtmarketingverein Vision Fürth nicht infrage. Auch an der Lautstärke der Musik auf den Bühnen der Altstadt ließ sich seiner Einschätzung nach nichts ändern.

Förster sah das anders: Wenn die Musik etwas leiser wäre, argumentierte er, würden sich die Leute möglicherweise auch etwas leiser unterhalten – die Musik wäre also immer noch gut genug zu hören und das Festival nicht weniger attraktiv.

Verbessertes Soundsystem

Bei der Stadt versucht man es nun mit dieser Variante: Enthielt die Genehmigung fürs Festival im vergangenen Jahr nur die vage Auflage, dass zehn Meter von der Bühne entfernt eine „normale Unterhaltung“ möglich sein müsse, gibt es diesmal konkrete Lärmgrenzen, an die sich der Veranstalter halten muss. In der Gustavstraße sollen, wie Jürgen Tölk, stellvertrender Leiter des Ordnungsamts auf Nachfrage sagt, zehn Meter von den Lautsprechern entfernt maximal 80 Dezibel zu messen sein – in der Vergangenheit waren es etwa 90. Am Kirchenplatz sollen es – weil die Fläche, die beschallt werden soll, kleiner ist – zehn Meter von den Lautsprechern entfernt 75 Dezibel sein, von 22 bis 23 Uhr 70 Dezibel.

In der Gustavstraße wird die Musik wie im vergangenen Jahr bereits um 22 Uhr enden, bei der Bühne auf dem Grünen Markt handhabt es die Stadt diesmal ebenso. Dort hat das Ordnungsamt zwar keine Lärmwerte vorgegeben; allerdings wurde zur Auflage gemacht, dass hier mit einem verbesserten Soundsystem gearbeitet wird, das den Schall vor der Bühne konzentriert.

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