Neu: Jetzt gibt es den "KulturWanderweg Hohenzollern" im Fürther Landkreis

1.4.2021, 12:50 Uhr
Die Hohenzollern liefern das Thema für den Wanderweg. Zeitweise war die Cadolzburg das fränkische Zentrum des Adelsgeschlechts. Doch nicht nur an der Veste selbst begegnen die Wanderer der erfogreichen Dynastie, auch in Roßtal und Langenzenn hinterließ sie ihre Spuren.

© Foto: Thomas Scherer Die Hohenzollern liefern das Thema für den Wanderweg. Zeitweise war die Cadolzburg das fränkische Zentrum des Adelsgeschlechts. Doch nicht nur an der Veste selbst begegnen die Wanderer der erfogreichen Dynastie, auch in Roßtal und Langenzenn hinterließ sie ihre Spuren.

"Es geht über 21,8 Kilometer durch eine wunderbare Umgebung", freute sich Landrat Matthias Dießl bei der Präsentation der Attraktion, die der Corona-Krise geschuldet statt im Grünen nur online stattfand. "Der Weg ermöglicht Wanderungen von Roßtal über Cadolzburg bis nach Langenzenn", so Dießl.


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Außerdem bietet sich Gelegenheit zu einem Abstecher nach Ammerndorf. Die Streckenwanderung kann als Tagestour in einem Stück oder in Abschnitten gelaufen werden. "Ganz gleich, wo man startet, man kann sich den Weg einteilen und alles perfekt verknüpfen." Nicht zuletzt dank der guten Anbindung zu Bus und Bahn in den Orten sei das neue Wanderangebot reizvoll "für den gesamten Großraum und darüber hinaus".

Mit Qualitätssiegel

Der "KulturWanderweg Hohenzollern" ist die erste vom Deutschen Wanderverband zertifizierte Route im Landkreis und trägt das Qualitäts-Siegel „Wanderbares Deutschland“. Damit sind eine Reihe von Vorgaben verbunden. Zum Beispiel müssen die Wege naturnah angelegt und benutzerfreundlich markiert sein. Gefordert werden ein „Erlebnisfaktor“ sowie Kultur-und Naturattraktionen. Hier kommen die Hohenzollern ins Spiel, sie geben das nötige „kulturelle Überthema“ vor und dienen quasi als Paten für die Wanderung.

Das noble Motto ergibt Sinn, schließlich machten die Hohenzollern von Franken aus richtig Karriere. Hier regierten sie lange als Markgrafen und legten mit klug gepflegten Beziehungen zu den Reichsoberhäuptern, aber auch mit einer schlauen Heiratspolitik den Grundstein für ihren Einfluss auf die deutsche Geschichte. Im Laufe der Zeit dehnten sie ihre Macht bis nach Brandenburg aus, ab 1701 saßen sie als Könige von Preußen auf dem Thron, 170 Jahre später als Kaiser.


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Seit dem 13. Jahrhundert war die Cadolzburg eine bedeutende Residenz der fränkischen Hohenzollern, sie wurde schließlich sogar zu ihrem fränkischen Zentrum. Heute vermittelt in der Veste die interaktive Ausstellung "HerrschaftsZeiten – Erlebnis Cadolzburg" einen Eindruck, wie das Leben in dem prächtigen Gemäuer einst gewesen sein mag.

Die Wanderer begegnen auf dem KulturWanderweg immer wieder der erfolgreichen Dynastie. In Roßtal ist unter anderem ein Blick auf die Frau des ersten Hohenzollern-Fürsten Friedrich I, genannt die Schöne Else, möglich. Sie mischte im 15. Jahrhundert höchstwahrscheinlich entscheidend beim Umbau der St. Laurentiuskirche mit – und schaut nun als Kopfskulptur vom Kirchturm auf Vorübergehende herab.

Münzstätte der Hohenzollern in Langenzenn

Langenzenn war seit 1248 hohenzollerisch und wurde zur Münzstätte erhoben, hier durften Heller geschlagen werden. Im Heimatmuseum in unmittelbarer Nachbarschaft zur ehemaligen Klosteranlage der Augustiner-Chorherren sind die ersten Münzen der Hohenzollern zu sehen. Um 1360 herum wurde das Halsgericht von Cadolzburg nach Langenzenn verlegt – der "Galgenberg" im Osten der Stadt erinnert noch heute daran.

Bei der Online-Präsentation des KulturWanderweges freuten sich auch die Bürgermeister der an der Route liegenden Orte über das Projekt: Bernd Obst aus Cadolzburg, Rainer Gegner aus Roßtal, Alexander Fritz aus Ammerndorf und Christian Ell, zweiter Bürgermeister in Langenzenn, wiesen unter anderem auf ansprechende Zwischenstopps in ihrem Bereich hin – zum Beispiel auf verlockende Eisdielen.

Regina Bremm vom Tourismusverband Romantisches Franken unterstrich in der Video-Konferenz noch einmal, dass sich "der Trend zu kürzeren Wanderstrecken enorm verstärkt" hat. Auch deshalb sei der neue Weg eine Bereicherung. Keine Zweifel hegte sie, was die Pflege des hohen Standards angeht. Regina Bremm kündigte an: "Auch bei den kommenden Nachqualifizierungen sind wir nämlich streng."

Eine Herausforderung, die Matthias Dießl gerne annahm. Auch wenn er berichten musste, dass es beim Punkt Wegmarkierung zunächst Probleme gegeben hatte: „Böse Geister haben die neue Schilder entfernt, wir haben Anzeige erstattet.“ Jetzt sind die Markierungen wieder da und natürlich haben sie einen Bezug zu den Hohenzollern: Es ist ihr Wappen mit der Vierung in Schwarz und Weiß

Infos in einer Broschüre

Alle Infos zum KulturWanderweg sind in einer Broschüre zusammengefasst, die es im Landratsamt oder online auf der Landkreis-Homepage gibt (www.landkreis-fuerth.de bzw. mit GPS-Daten auf www.erlebnis-landkreis-fuerth.de). Der Weg ist nicht für Kinderwagen oder Radler geeignet. Eine Alternative für Fahrradtouren ist der ErlebnisRadweg Hohenzollern (www.erlebnisradweg-hohenzollern.de).

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