Neue Geräte

Neue Geräte, neue Pläne: Das tut sich auf Fürths Spielplätzen

8.5.2021, 21:00 Uhr
 In diesen Tagen soll der „Stangenwald“ im Südstadtpark abmontiert werden, weil er marode ist. Ersatz könnte bis zum Beginn der Sommerferien stehen.

© Foto: Hans-Joachim Winckler  In diesen Tagen soll der „Stangenwald“ im Südstadtpark abmontiert werden, weil er marode ist. Ersatz könnte bis zum Beginn der Sommerferien stehen.

Drei Gebilde aus Holzstangen, die entfernt an Tipis ohne Plane oder Klettermöglichkeiten in Affengehegen erinnern, begeistern seit knapp 17 Jahren zahllose Kinder, die auf dem Spielplatz im Südstadtpark toben dürfen. Nun sind die Tage des "Stangenwalds", den der Münchner Künstler Florian Aigner konzipiert hat, gezählt.

Nach fast 17 Jahren, also seit dem Bestehen des Südstadtparks, sind sie marode und werden abgebaut. Ernst Bergmann, Leiter des Fürther Grünflächenamts, ist deshalb ein wenig wehmütig zumute, waren die außergewöhnlichen Klettergerüste in seinen Augen doch etwas ganz Besonders.

Weil einige der Holzstangen aber mittlerweile morsch sind, muss die Anlage Platz machen für Neues. Denn: Während übliche Spielgeräte oftmals noch repariert oder kaputte Elemente ersetzt werden können, war dies beim "Stangenwald" nicht möglich. Dieser war, so sagt Bergmann, eine Sonderanfertigung jenseits üblicher Spielgerätehersteller. Dafür habe man sich damals bewusst entschieden. Nach 17 Jahren allerdings sei es normal, dass Spielgeräte ersetzt werden müssten. "Viele haben ihre Lebensdauer schon nach zehn Jahren erreicht", sagt Bergmann.


Gibt es in Fürth zu wenig Spielplätze für Kinder?


Auch die Neugestaltung des Spielplatzes im Schatten der Musikschule soll aber unter dem Motto "Stangen" stehen. Man habe, so der Grünflächenamtschef, bei einigen Herstellern angefragt und sich schließlich für eine Sonderanfertigung aus drei Elementen entschieden. Diese bestehen ebenfalls aus verschiedenen Stangen, die einem Mikadospiel ähneln.

Im Gewirr der teils krummen Balken hängen in luftiger Höhe drei würfelförmige, geschlossene Räume, die die Kinder bespielen können. Je nach Alter und Fertigkeiten können sie die Häuschen über verschiedene Wege erreichen, etwa indem sie die Stangen hochklettern oder sich über ein Netz empor hangeln.

Anfang Juli kommt der Ersatz im Südstadtpark

Geeignet sein sollen die Geräte für Mädchen und Jungen zwischen sechs – je nach Geschick auch etwas früher – und 14 Jahren. Bis sie sich daran versuchen dürfen, dauert es allerdings noch eine Weile. Für Anfang Juli ist die Lieferung der 100.000 Euro teuren Geräte geplant. Fertig installiert sein sollten sie, so hofft man im Grünflächenamt, dann bis zum Beginn der Sommerferien Ende Juli.

Während Bergmann – sollte es nicht zu außerplanmäßigen Verzögerungen kommen – recht zuversichtlich ist, diesen Zeitplan einhalten zu können, liegt ihm eine andere Baustelle "schwer im Magen". Auch sie betrifft einen Spielplatz, in diesem Fall im Stadtpark. Dort, unterhalb des Stadtparkcafés, wo auch die Märchenfiguren der Fürther Künstlerin Gudrun Kunstmann stehen, wurde ein beinahe 30 Jahre alter Kletterturm mit Rutsche, Hängebrücke und Kletterstange ersetzt.

Technische Mängel beim neuen Kletterturm im Stadtpark

Dass er so lange bespielt werden konnte, führt Bergmann auch auf seinen "Spielplatztrupp" zurück, der im Auftrag des Grünflächenamts einmal in der Woche alle öffentlichen Spielplätze auf etwaige Mängel untersucht und gegebenenfalls kleinere und auch größere Reparaturen ausführt.

Im Fall des Kletterturms allerdings war das nicht mehr möglich; ein Ersatz musste her. Seit einigen Wochen steht das neue Kombigerät schon, auf das man auf verschiedenen Wegen, etwa über Netze oder Leitern, klettern kann. Noch immer aber ist es abgesperrt. Der Grund sind technische Mängel, die der Hersteller beheben muss. Wie lange das dauert, kann Bergmann nicht absehen.

In Vach steht die Generalsanierung an

Was aber schon feststeht, ist, dass der Spielplatz in der Zedernstraße in Vach auf der Liste der Generalsanierungen ganz oben steht. Sprich: Die Planungen sind so weit fertig, in der zweiten Jahreshälfte soll mit den Arbeiten begonnen werden.

Das 750 Quadratmeter große Gelände wird, bis auf die drei Bäume dort, komplett abgeräumt und mit Spielgeräten und Bepflanzungen neu gemacht. Zwischen 150.000 und 200.000 Euro soll das kosten. Was genau entstehen soll, hat das Grünflächenamt eng mit der benachbarten Grundschule abgesprochen, die das Gelände ausgiebig nutzt und weiß, was bei den Kindern ankommt.

Stadt sichert sich neue Flächen

Möglichst jedes Jahr, so der Wunsch des Grünflächenamts, soll ein neuer Spielplatz angelegt oder einer der sehr betagten Spielplätze, die teils in den 1960er Jahren entstanden sind, generalsaniert werden. 15 von ihnen gibt es derzeit noch. Nach Vach ist das Achalaswäldchen an der Hardstraße anvisiert. Auch hier haben einige Geräte schon viele Jahre auf dem Buckel; auch sie sollen ersetzt werden.

Rund 60 öffentliche Spielplätze gibt es in Fürth, doch decken diese nicht das ganze Stadtgebiet ab. In manchen Gegenden ist der Fußweg zur nächsten Spielmöglichkeit weiter als die vorgegebene Strecke von höchstens 400 Metern. Nicht immer ist es leicht, diese Defizite abzubauen: Es fehlen schlicht freie Flächen.

Nun hat sich die Stadt aber drei sichern können, auf denen in absehbarer Zukunft Spielplätze entstehen könnten. Sie liegen am Espan am Eingang zum Stadtpark, im Ronhof an der Seeackerstraße und in Stadeln-Nord an der Hartmut-Träger-Straße.

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