Neue Heimat für Hans-Sachs-Spielgruppe

21.10.2017, 21:00 Uhr
Neue Heimat für Hans-Sachs-Spielgruppe

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Vor acht Jahren erwarb die Stadt den Gebäudekomplex samt Vierkanthof. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war hier die Brauerei "Oberer Kolb" ansässig, bis in die 1980er das kultige "Schwanen-Lichtspiel"-Kino. Seit 2010 beherbergt der Kulturhof die beliebte Kneipe "Zum Alten Kino", die von der Hans-Sachs-Spielgruppe betrieben wird.

Ehrgeiziger Plan

Die traditionsreiche Geschichte des Areals spiegelt sich in seinem Mauerwerk wider: Besonders die Untere Scheune an der Alten Zennstraße und der Pferdestall auf der Ostseite sind dringend sanierungsbedürftig. Bis 2020, so verabschiedete es der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung, sollen die Gebäude instandgesetzt werden.

Momentan finden rund 400 Besucher im Kulturhof Platz, die Bespielung des Innenhofs ist aufgrund anliegender Nachbarn nur bis 22.30 Uhr gestattet. Mit der Umgestaltung der Scheune gewinnt der Theaterverein eine neue Bühne, die für Kabarett, Theater und Musik genutzt werden kann.

Doch nicht nur die Spielgruppe, auch die Volkshochschule Langenzenn profitiert von der Renovierung: Momentan wandert die VHS zwischen 14 im gesamten Stadtgebiet verteilten Räumlichkeiten umher. Oftmals, so der Vorsitzender des Theatervereins und 3. Bürgermeister Klaus Roscher (SPD), gäbe es nicht einmal Sitzplätze. Da der Theaterverein die Räume ohnehin lediglich am Wochenende beansprucht, erklärte Roscher, werden unter der Woche ganztägig VHS-Kurse in der Scheune stattfinden.

Und das wird gemacht: Im Erdgeschoss soll eine Gastronomieanlage mit Toilette, Küche, Theke und Foyer geschaffen werden, zudem werden Anschlussräume und Lagerplätze errichtet.

Für 100 Besucher

Im ersten Stock soll das so genannte "Romeo und Julia"-Zimmer entstehen: ein rund 100 Quadratmeter großer Mehrzweckraum mit kleiner Bühne samt Garderobe. Bis zu 100 Theaterbesucher und Kursteilnehmer können hier Platz finden.

Rund 3,9 Millionen Euro kostet das Gesamtprojekt. 260 000 Euro werden der Hans-Sachs-Spielgruppe übergeben. Diese kümmert sich um die Ausstattung, übernimmt Hausmeistertätigkeiten und ist für den Unterhalt zuständig. Die restlichen 3,7 Millionen Euro werden zu 60 Prozent von der Städtebauförderung übernommen.

Ob weitere Sanierungsarbeiten nach 2020 folgen und der gesamte Komplex renoviert wird, kann Klaus Roscher heute jedoch noch nicht sagen. Er freut sich, dass zumindest der erste Bauabschnitt endlich angepackt wird — "dann hat man endlich mal vernünftige Toiletten".

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