Neue Idee in der Wilhermsdorfer Bad-Diskussion

26.10.2018, 06:00 Uhr
Neue Idee in der Wilhermsdorfer Bad-Diskussion

© Foto: Heinz Wraneschitz

Noch vor drei Wochen anlässlich der vergangenen Gemeinderatssitzung fand die Diskussion über das Hallenbad in der Bürgersprechstunde statt und war kein offizieller Tagesordnungspunkt. Danach hatte der Verein "Wilhermsdorfer Badfreunde" für Aufsehen gesorgt und in einem offenen Brief dem Rathaus mangelndes Engagement für den Erhalt der Schwimmstätte vorgeworfen.

Nun referierte Emmert im Gremium über eine halbe Stunde lang über "grundsätzliche Untersuchungen, Gutachten, die europaweite Ausschreibung eines Planers, Treffen mit den Badfreunden, Begehungen mit Architekten" und viele andere Details.

Nur "Altbekanntes"

Dabei betonte er einige Punkte besonders: Fördermittel seien von verschiedenen Parteien zwar schon vor einem Jahr versprochen worden. Tatsache sei aber, dass es bis heute kein neues Förderprogramm gebe. Die "Altbekannten" aber stünden speziell Schulschwimmbädern zur Verfügung. Die notwendige Zahl von Klassen, um Zuschüsse zu generieren, hat Wilhermsdorf jedoch nicht.

Eine Entwicklung in der Nachbarstadt Langenzenn macht Emmert freilich Hoffnung: Laut Veröffentlichung im Mitteilungsblatt Langenzenn sind die Planungen für den dortigen Badneubau eingefroren. Als Gründe für den Stopp nennt die Stadt das "Hoffen auf ein angekündigtes Förderprogramm". Die Gesamtkosten des Projekts sind mit inzwischen "fast 15 Millionen Euro" explodiert. Und wenn Langenzenn gefördert wird, warum dann nicht auch Wilhermsdorf?

Ursprünglich wollte sich Wilhermsdorf an dem Langenzenner Neubau beteiligen. Dann setzten die Badfreunde ihren Bürgerentscheid durch, bei dem etwa 70 Prozent der Abstimmenden für den Erhalt des eigenen Bades votierten.

Nun trug Emmert Überlegungen vor, ob möglicherweise Bad und Schule an einem Platz konzentriert werden könnten. Denn hier wie dort seien Grundstücke von je weit über zwei Hektar vorhanden und der Sanierungsbedarf beider Komplexe betrage über 15 Millionen Euro. Seine Idee: Sollte die Gemeinde nicht gleich etwas großes Neues auf einem der beiden Plätze schaffen?

Noch fünf Jahre Zeit

"Wir haben die Pflicht, verschiedene Möglichkeiten auf ihre Machbarkeit zu prüfen. Denn die Verantwortung für Budget und Haushalt liegt beim Gremium", betonte er. Das sei kein Abrücken vom eindeutigen Ergebnis des Bürgerentscheids, stellte der Bürgermeister klar. Zumal das Bad noch "gut beieinander" sei. Erst in fünf Jahren wäre die Sanierung unabdingbar, deshalb sei keine Eile geboten.

Während Fritz Ruf von den Freien Wählern "eine Zusammenlegung von Bad und Schule aus meiner Sicht als nicht machbar" bezeichnete, räumte Wernhilde Mann (SPD) ein: "Das hat Charme, wenn alles beieinander wäre." Die Hallenbad-Diskussion dürfte damit also noch einmal völlig neu beginnen.

Zum Bad gab es neben der Information auch einen Beschluss: Mit kleinen Änderungen haben alle Ratsmitglieder den ab 5. November geltenden neuen Eintrittspreisen einvernehmlich zugestimmt. Wer eine Wertmarke für 100 Euro kauft, kann dafür Karten für 115 Euro erwerben; für eine 50-Euro-Wertmarke gibt es Karten für 55 Euro. So kommen gerade Besucher von VHS-Kursen günstiger ins Bad.

Außerdem wird es eine "Schulferienkarten Bayern" für 45 (ab 16 Jahren) beziehungsweise 25 Euro (unter 16 Jahren) geben, die während aller Ferienzeiten des ganzen Jahres gelten.

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