Neuer Anlauf: Tempo 30 in Burgfarrnbachs Hinterer Straße

24.10.2020, 10:00 Uhr
Neuer Anlauf: Tempo 30 in Burgfarrnbachs Hinterer Straße

© Hans-Joachim Winckler

Das Thema ist nicht neu – im Gegenteil: Seit Jahrzehnten wird darüber diskutiert, wie man die Situation in der Hinteren Straße in Burgfarrnbach verbessern und damit die lärm- und verkehrsgeplagten Anwohner entlasten könnte. Diesmal ist es die SPD, die sich dafür einsetzt, dass wieder Bewegung in diese Geschichte kommt, die ein wenig einzuschlafen drohte.

Hilferuf eines Anwohners

Die Sozialdemokraten reagierten auf den Hilferuf des Burgfarrnbachers Werner Steinkirchner, der in der Hinteren Straße/Ecke Moosweg wohnt. "Die Menge des Verkehrs nimmt Jahr für Jahr spürbar zu", schrieb er. Besonders schlimm seien die vielen Pendler, die ab 5 Uhr an seinem Haus vorbeifahren, aber auch die Fahrzeuge, die das Gewerbegebiet ansteuern. "Ruhe ist eigentlich nie." Bis zu zwölf Linienbusse pro Stunde passieren das Anwesen zusätzlich.

Werner Steinkirchner schlug deshalb als kurzfristige Lösung vor, Tempo 30 in ganz Burgfarrnbach auszuweisen, an mehreren Stellen Querungshilfen einzurichten, Fahrradwege abzugrenzen sowie Lkw und Traktoren über die Mainstraße zu führen. Mittelfristig könne dann eine Umgehung ab dem Autohaus Burgfarrnbach zur Mainstraße für Entlastung sorgen – dieser Vorschlag ist schon seit vielen Jahren im Gespräch.

"Möglichst dauerhafte Überwachung"

Unlängst trafen sich Vertreter der SPD an der Hinteren Straße und beschlossen dabei, einen neuen Tempo-30-Anlauf für den gesamten Abschnitt zu starten. Eine "möglichst dauerhafte Überwachung" soll demnach sicherstellen, dass sich auch alle an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten.

In einem zweiten Antrag wird eine Überquerungshilfe auf Höhe der Bushaltestelle Sperlingstraße gefordert. Am kommenden Montag steht die Hintere Straße jetzt auf der Agenda des städtischen Verkehrsausschusses. Das Straßenverkehrsamt plädiert ebenfalls für eine Verkehrsberuhigung – und schlägt obendrein vor, die Geißäckerstraße gleich mit in die Tempo-30- Zone aufzunehmen.

Die Begründung: Dadurch "könnte das Wohnumfeld westlich des Main-Donau-Kanals aufgewertet werden", heißt es in der Beschlussvorlage. Für eine Fußgängerinsel sieht Straßenverkehrsamts-Chef Hans-Joachim Gleißner allerdings schwarz: Die Fahrbahn sei dafür nicht breit genug.

Die Idee für Tempo 30 ist nicht neu

Die Idee, Tempo 30 in der Hinteren Straße einzurichten, hat eine stattliche Geschichte: Bereits vor 20 Jahren ließ der damalige Oberbürgermeister Wilhelm Wenning auf Druck von Burgfarrnbacher Bürgern für verschiedene Abschnitte Tempo 30 anordnen. Im Frühjahr 2003 allerdings musste die Stadt Fürth die Regelung in der Würzburger Straße, Bernbacher Straße, Geißäckerstraße und Hinteren Straße nach einem Urteil des Verwaltungsgerichts Ansbach kippen.


Fürths lauteste Straßen: Stadt aktualisiert Lärmaktionsplan


Ein Bürger hatte gegen die Geschwindigkeitsbeschränkung bei der Regierung von Mittelfranken Widerspruch eingelegt – und Recht bekommen. Fünf Jahre später lehnte der Stadtrat einen Ausbau der Schwarzachstraße als Umleitungsstrecke ab.

Seitdem sind zwölf Jahre vergangen, verändert hat sich an der für die Anwohner schwierigen Situation nichts. Am Montag nun wird das nächste Kapitel in Sachen Hintere Straße aufgeschlagen.

5 Kommentare